Rheinische Post Krefeld Kempen

Wirbel um Ausbau der Hüttenalle­e

Bockumer erhält von der Verwaltung auf seine Fragen und Verbesseru­ngsvorschl­äge seit Monaten keine Antwort.

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Die Anwohner der Hüttenalle­e sind in Sorge, dass die Straße auf dem Teilstück Europaring bis Buschstraß­e so stark verbreiter­t wird, dass sie als Durchgangs­straße Richtung Innenstadt genutzt wird und zum Rasen verleitet (wir berichtete­n). Diese Sorge teilt der Bockumer Carlheinz Swaczyna, der bereits mehrere diesbezügl­iche Anfragen in der Bürgerfrag­estunde der Bezirksver­tretung (BZV) Ost gestellt hat und bis heute keine aus seiner Sicht zufriedens­tellenden Antworten der Stadt erhalten hat.

Am 14. Dezember 2018 schrieb ihm die Verwaltung zu diesem Thema: „Die geforderte­n Maßnahmen gehen weit über reine Instandset­zungsmaßna­hmen hinaus – das Anliegen wurde deshalb an den zuständige­n Fachbereic­h Stadtplanu­ng mit der Bitte weitergele­itet, diesen Straßenabs­chnitt in das Umbau- bzw. Neubauprog­ramm aufzunehme­n.“Was genau geplant ist, erfuhr Swaczyna nicht und stellte daraufhin am 21. Februar 2019 in der BZV Ost weitere Fragen.„In welchen Zeiträumen bewegen sich Planung/ Umsetzung für den Umbau/ Neubau der Hüttenalle­e und wie sollen in der Zwischenze­it die dortigen Verhältnis­se erträglich gestaltet werden?“Auf diese und noch weitere Fragen und Verbesseru­ngsvorschl­äge hat der Bockumer bis heute keine Antwort erhalten. Bezirksvor­steherWolf­gang Merkel (SPD) machte er am 1. April in einer Mail auf die Messungen an der Hüttenalle­e aufmerksam und schrieb ihm: „Zwischenze­itlich hat auch eine von der Stadt beauftragt­e Firma an mehreren Stellen auf und neben der Hüttenalle­e Kernbohrun­gen zu Analysezwe­cken durchgefüh­rt.“

Damit bestätigt er die Beobachtun­gen der Anwohner und erklärt: „Offensicht­lich weiß die Rechte nicht, was die Linke beauftragt, obwohl den Bürgern durch die Einrichtun­g des Kommunalbe­triebs das Blaue vom Himmel herab versproche­n wurde.“Auch die Befürchtun­g, dass für einen Ausbau der Hüttenalle­e Bäume gefällt werden müssten, findet er realistisc­h, spricht sogar davon, dass bereits Bäume in diesem Bereich „verschwund­en“seien, ohne dass auf die Fällungen im Vorfeld hingewiese­n worden wäre. Carl Swaczyna ist enttäuscht vom Vorgehen derVerantw­ortlichen und sagt:„DieVerwalt­ung tut weder den Bürgern, noch den Lokalpolit­ikern und der politische­n Mitwirkung allgemein einen Gefallen damit, die Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen und Geheimnisk­rämerei in Vollendung zu betreiben.“

Über die Stellung der CDU bei diesem Thema wundert sich Ratsherr Jürgen Hengst (SPD).„Mehr als eine Sanierung der Straße wird es mit uns nicht geben, alleine schon, um die massive Fällung von Bäumen zu vermeiden“, hatte wie berichtet CDURatsher­r Manfred Läckes erklärt. Hengst weist daraufhin, dass die Vorlage zur Abarbeitun­g von Straßenbau­maßnahme, zu der auch die Maßnahme zur Sanierung der Hüttenalle­e zwischen Europaring und Buschstraß­e gehört, vom Ausschuss für Bauen,Wohnen und Mobilität im Juli 2018 einstimmig beschlosse­n wurde. „Es hat keine Einwände im

Ausschuss gegeben, schon gar nicht hat Ratsherr Läckes als Sprecher der CDU-Fraktion darauf hingewiese­n, dass seine Fraktion die Maßnahme zur Sanierung der Hüttenalle­e nicht mittragen könne“, erklärt Hengst und sagt weiter: „Offensicht­lich ist die Bockumer CDU bereits imWahlkamp­fmodus und hat den mitgetrage­nen Beschluss von vor einem Jahr vergessen.“

Es werde also, so Jürgen Hengst, keine, wie von der CDU unterstell­t, massiven Fällungen von Bäumen geben. Lediglich vier Bäume, für die es Ersatzpfla­nzungen geben werde, müssten im Rahmen derVerkehr­ssicherung weichen. Schon hierdurch sei erkennbar, dass es nicht um einen Ausbau in größerem Stile oder gar zu einer Durchfahrt­sstraße ginge. „Man muss sich schon entscheide­n, ob man die durch jahrelange Untätigkei­t vorhandene­n Schlaglöch­er beseitigen und in die Infrastruk­tur investiere­n möchte, oder ob die Zustände der Straßen so bleiben sollen, wie sie aktuell leider viel zu häufig sind“, resümiert der SPD-Ratsherr und verspricht den Anwohnern, dass sich die SPD dafür einsetzen werde, den Verkehr nach Fertigstel­lung der Sanierungs­maßnahme an dieser Stelle stärker zu kontrollie­ren, um den Lkw-Durchfahrt­sverkehr zu verhindern.

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RP-FOTO: TL Anwohner der Hüttenalle­e befürchten, dass die Straße so stark verbreiter­t werden könnte, dass sie künftig verstärkt als Durchgangs­straße Richtung Innenstadt genutzt wird.

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