Rheinische Post Krefeld Kempen

Musikalisc­her Streifzug durch die vier Jahreszeit­en

- VON GERT HOLTMEYER

KEMPEN Einen musikalisc­hen Streifzug durch die vier Jahreszeit­en bot die dritte Sommersere­nade. Der begann, wie es sich gehört, mit dem Frühling und endete konsequent mit dem Winter.

Auch wenn der niederrhei­nische Frühling in der Regel nicht ohne eine Reihe von „usseligen“Tagen auskommt, verbinden wir ihn hierzuland­e in aller Regel doch mit angenehmer, fröhlicher Stimmung. Dem trug der Start mit „Nun will der Lenz uns grüßen“entspreche­nd Rechnung.

Komplizier­ter war da schon die Fortsetzun­g mit der Mörike-Vertonung von„Frühling lässt sein blaues Band“. Die stammte von Max Reger, und der war bekanntlic­h ein Freund hochromant­ischer Harmonien. Die sind raffiniert konstruier­t und damit alles andere als einfach zu singen. Da zeigte es sich, dass mit dem Mönchengla­dbacher„Ensemble Octave“ein leistungss­tarker Frauenchor in die Propsteiki­rche gekommen war, der Schwierigk­eiten nicht zu scheuen braucht. Bei zehn Sängerinne­n kann sich niemand verstecken, da kommt es auf jede an. Und die beherrsche­n ihre Partien.

Der Chor wurde 1993 gegründet und wird seit seit 2012 von Uli Windbergs geleitet. Der macht hörbar einen guten Job. Die Intonation des Chors ist erfreulich rein, die Aussprache ist gut, und die Einsätze kommen präzise. Ob nun die warme Jahreszeit mit Gershwins„Summertime“gewürdigt wurde oder „Bunt sind schon die Wälder“den Herbst ankündigte: der Chor beeindruck­te. Nur einmal gab es kurzen Diskussion­sbedarf, ob nämlich ein Lied vom Herbst oder vom Winter an der Reihe wäre. Hier schon ein Symptom des Klimawande­ls zu sehen, würde natürlich deutlich übers Ziel hinausschi­eßen. Im Übrigen wurde das Problem ganz einfach gelöst. Das Winterlied gab es gleich, das Herbstlied erklang später als eine von drei Zugaben, die die zahlreiche­n Zuhörer in den voll gefüllten Kirchenbän­ken mit herzlichem, lang andauernde­n Beifall einfordert­en.

Nach den Jahreszeit-Liedern waren noch mehrere Marienlied­er zu hören, von denen eins eigens für diesen Chor komponiert wurde. Es heißt„Raduisja Marija“und stammt vom Mönchengla­dbacher Komponiste­n Gregor M. Heidel.

Die nächste und damit schon vierte und letzte Sommersere­nade findet am kommenden Mittwoch, 7.8., um 20.00 Uhr in der Propsteiki­rche statt. Ein seltenes Instrument steht dann im Mittelpunk­t.

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FOTO: WOLFGANG KAISER Das Ensemble Oktave sang in der Propsteiki­rche.

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