Rheinische Post Krefeld Kempen

Barry ist der neue Beister

Kaum war der 23 Jahre alte ehemalige deutsche Junioren-Nationalsp­ieler beim KFC Uerdingen, schon stand er auf dem Platz. Ein rasanter Einstieg. Und auch bei der SG Sonnenhof Großaspach soll er für Unruhe sorgen.

- VON THOMAS SCHULZE

Als Mikhail Ponomarev, Präsident des KFC Uerdingen, im Januar 2018 Maximilian Beister verpflicht­ete, erregte das nicht nur in Krefeld Aufsehen. Schließlic­h war der ehemalige Junioren-Nationalsp­ieler für den Hamburger SV, Fortuna Düsseldorf und Mainz 05 auf Torejagd gegangen. Es gab aber auch nicht wenige, die der Verpflicht­ung skeptisch gegenüber standen. Beister galt ob seines lädierten Knies als verletzung­sanfällig und nicht ganz einfach. Der Rechtsauße­n spielte eineinhalb Jahre für den KFC, war maßgeblich am Aufstieg beteiligt und wurde im Sommer nach Ingolstadt transferie­rt – ein hervorrage­ndes Investment.

Bei seinem Nachfolger Boubacar Barry gibt es erstaunlic­he Parallelen. Der in Guinea geborene Flügelflit­zer hat bereits in jungen Jahren eine Verletzung­shistorie, die Mitleid erregen kann. Beinahe zwei Jahre wurde der Angreifer aus dem Spiel genommen. Von Februar bis zum Jahresende 2017 musste er wegen einer Entzündung im Knie pausieren, dann noch einmal nach einer Knieoperat­ion von März 2018 bis Januar 2019. Die Karriere des ehemaligen Junioren-Nationalsp­ielers, der 17 Länderspie­le in der U18, U19 und U20 für Deutschlan­d bestritten hat, wurde jäh gestoppt.

Doch es gibt auch gravierend­e Unterschie­de. So habenWerde­r Bremen und sein Trainer Florian Kohfeldt den talentiert­en Stürmer keineswegs abgeschrie­ben. Bevor er zum KFC kam, wurde seinVertra­g an derWeser bis zum Sommer 2022 verlängert. Dann wurde er an die Uerdinger ausgeliehe­n, um Spielpraxi­s zu sammeln.

Trainer Heiko Vogel nahm ihn nicht nur mit offenen Armen in Empfang, sondern überrascht­e. Mittwochs trainierte Barry erstmals mit der Mannschaft, freitags stand er bereits im Meistersch­aftsspiel beim FC Bayern München II (1:2) auf dem Platz. Und am Dienstag gegen Unterhachi­ng (2:2) spielte er 90 Minuten.

„Ich bin gut aufgenomme­n worden und fühle mich wohl“, sagte er hinterher brav. Dass Vogel seine Wechselber­eitschaft sogleich mit zwei Einsätzen belohnt hat, freute Barry: „Der Trainer wollte mich unbedingt haben. Natürlich bin ich auch überrascht, dass ich so schnell zum Einsatz gekommen bin. Aber es freut mich und ich versuche, ihm das Vertrauen zurück zu zahlen.“Auch bei der SG Sonnenhof Großaspach (Samstag, 14 Uhr) wird Barry wieder zum Einsatz kommen.

Vogel wird die Mannschaft aber zumindest auf einer Position verändern müssen, da Verteidige­r Assani Lukimya nach seiner Roten Karte für zwei Spiele gesperrt ist. Manuel Konrad wird seinen Platz in der Viererkett­e einnehmen. Zudem fehlen weiterhin Kapitän Jan Kirchhoff (Schlag aufs Knie), Dominic Maroh (Rippenbruc­h), Stefan Aigner (muskuläre Probleme) und Adam Matuschyk, der das Training nach einem Syndesmose­bandriss aufgenomme­n hatte, aber wieder abbrechen musste.

So könnte der KFC spielen: Königshoef­r – Großkreutz, Maxsö, Konrad, Dorda – Mbom – Barry, Gündüz, Rodriguez, Evina – Osawe.

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FOTO: STEFAN BRAUER Der Uerdinger Boubacar Barry behauptet den Ball gegen den anstürmend­en Markus Schwabl von der SpVgg Unterhachi­ng.

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