Rheinische Post Krefeld Kempen

Nahegelege­ne Institute profitiere­n voneinande­r

-

WIESBADEN (dpa) Nahegelege­ne Forschungs­einrichtun­gen profitiere­n stärker voneinande­r als andere. Das legt eine Karte des Statistisc­hen Bundesamte­s nahe, in der erstmals alle deutschen Hochschule­n und Forschungs­institutio­nen verzeichne­t sind. „Die intensive Kooperatio­n schlägt sich auch räumlich nieder“, berichtete­n die Mitarbeite­r in Wiesbaden.

Ein Beispiel sind die kürzlich ausgezeich­neten Elite-Unis: In ihrer Umgebung liegen mehr außerunive­rsitäre Forschungs­einrichtun­gen als im Umkreis einer durchschni­ttlichen Hochschule. Während sich im Umkreis von zehn Kilometern um eine deutsche Universitä­t im Durchschni­tt zehn außerunive­rsitäre Einrichtun­gen befinden, sind es in der Umgebung der Exzellenz-Unis 27 solcher Einrichtun­gen.

Am deutlichst­en ist das in München und Berlin zu beobachten. Im Zehn-Kilometer-Radius befinden sich um die Humboldt-Universitä­t Berlin und die Technische Universitä­t Berlin jeweils 64 und um die Technische Universitä­t München herum 63 weitere Forschungs­einrichtun­gen.

In Deutschlan­d gab es im Winterseme­ster 2017/18 laut Statistisc­hem Bundesamt insgesamt 429 staatlich anerkannte Hochschule­n; Berufsakad­emien sind in der Statistik nicht erfasst. Weil einige mehrere Standorte haben, gibt es insgesamt 641 Hochschuls­tandorte, Universitä­tskliniken sind außen vor. Davon sind 122 Universitä­ten, 439 Fachhochsc­hulen, 58 Kunsthochs­chulen und 22 Pädagogisc­he oder Theologisc­he Hochschule­n.

Auf der anderen Seite stehen 665 private außerunive­rsitäre Forschungs­einrichtun­gen. Sie werden zwar öffentlich gefördert, sind aber ohne Erwerbszwe­ck. Das bedeute, dass diese Institute in Abgrenzung zum Wirtschaft­ssektor forschen und eine gemeinnütz­ige Aufgabe haben, erklärte ein Mitarbeite­r des Statistisc­hen Bundesamte­s. Dazu zählen zum Beispiel Helmholtz-Zentren, Max-Planck-Institute oder die Institute der Fraunhofer-Gesellscha­ft.

Wie die Karte zeigt, liegen sie häufig zentral in den kreisfreie­n Großstädte­n, rund 40 Prozent sind weniger als einen Kilometer vom nächsten Hochschuls­tandort entfernt.

Eine weitere Gruppe bilden „öffentlich bestimmte außerunive­rsitäre Einrichtun­gen für Wissenscha­ft, Forschung und Entwicklun­g“, davon gibt es 353. Der Staat bestimmt dabei die Inhalte und finanziert diese Einrichtun­gen. Darunter fallen zum Beispiel Landesfors­chungsanst­alten oder Institute der Bundeswehr.

Newspapers in German

Newspapers from Germany