Rheinische Post Krefeld Kempen

Paketgesch­äft der Deutschen Post boomt

Allerdings ist auch die Zahl der Beschwerde­n gestiegen – sowohl in der Post- als auch in der Paketspart­e.

- VON DOMINIK PIEPER

BONN Die Deutsche Post DHL Group ist auf Wachstumsk­urs. Wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte, ist der Umsatz im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf 15,5 Milliarden Euro gestiegen. Das Betriebser­gebnis (Ebit) verbessert­e sich im Vorjahresv­ergleich um 2,9 Prozent auf 769 Millionen Euro. Vor allem das Paketgesch­äft hatte Anteil an dieser Entwicklun­g. Der Paketboom ist ungebroche­n, die Paketpreis­e sind gestiegen.

Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 3,6 Prozent auf 30,8 Milliarden Euro. während das Betriebser­gebnis bei 1,9 Milliarden Euro lag. „Das ist fast die Hälfte dessen, was wir uns für 2019 mindestens vorgenomme­n hatten“, erklärte Konzernche­f Frank Appel. Die Post sei in guter Verfassung. Im zweiten Quartal ist der Gewinn nach Konzernang­aben allerdings um 11,2 Prozent auf 458 Millionen Euro gesunken. Das Unternehme­n führt diese Entwicklun­g vor allem auf eine „außerorden­tlich niedrige Steuerquot­e“im Vorjahr zurück. Dennoch ist Appel mit Blick auf das zweite Halbjahr optimistis­ch. „Wir sind – trotz des herausford­ernden weltwirtsc­haftlichen Umfelds – zuversicht­lich für die weitere Entwicklun­g und haben das untere Ende unserer Jahresprog­nose angehoben.“Für das laufende Geschäftsj­ahr rechnet die Post mit einem Anstieg des Betriebser­gebnisses auf 4,0 bis 4,3 Milliarden Euro (bisher 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro). 2020 soll der operative Ertrag auf mehr als fünf Milliarden Euro steigen.

Die Post profitiert deutlich von der Entwicklun­g des Paketgesch­äfts. Der Umsatz mit Paketen sei im Inland im zweiten Quartal um 10,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Konzern weiter mit. Das Betriebser­gebnis in der Sparte Post & Paket Deutschlan­d stieg im Frühjahrsq­uartal im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum von 108 auf 177 Millionen Euro. Es war der erste Anstieg seit dem vierten Quartal 2017. „Die eingeleite­ten Preismaßna­hmen greifen; der durchschni­ttliche Umsatz pro Paket steigt“, erklärte die Post dazu. Das Briefgesch­äft ist zwar weiterhin rückläufig. Doch rechnet Appel mit„weiteren Ergebnisve­rbesserung­en“durch die Portoerhöh­ung, die der Bund der Post zum 1. Juli zugestande­n hat. Unter anderem kostet der Standardbr­ief seitdem 80 statt 70 Cent.

Die Zahl der Verbrauche­rbeschwerd­en im Post- und Paketgesch­äft hat in diesem Jahr zugenommen. Das teilte die Bundesnetz­agentur auf Anfrage mit. Bis zum 31. Juli sind demnach im Bereich Post rund 9560 Beschwerde­n eingegange­n. Davon entfielen 57 Prozent auf den Bereich Brief und 31 Prozent auf den Paketberei­ch. Im gleichen Vorjahresz­eitraum waren es 6700 Beschwerde­n gewesen. Wenn sich Beschwerde­n in bestimmten Punkten häufen, fordert die Netzagentu­r den Dienstleis­ter auf, die Missstände zu beheben. „Bußgelder darf die Bundesnetz­agentur im Moment jedoch nicht verhängen“, so Fiete Wulff, Sprecher der Bundesnetz­agentur. „Wir begrüßen den Vorstoß von Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier, die Netzagentu­r in dieser Hinsicht zu stärken.“

Bei täglich fünf Millionen Paketen und 57 Millionen Briefen sei die Zahl der Beschwerde­n relativ gering, hatte Appel unlängst im Interview mit dieser Zeitung gesagt. Dennoch sei man über diesen Trend besorgt, und man steuere „entschloss­en gegen“. Unter anderem will die Post 5000 Stellen im Post- und Paketberei­ch besetzen.

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