Rheinische Post Krefeld Kempen

Altes Hollywood-Kino wird zur Kita umgebaut

Im alten Hollywood-Kino an der Luisenstra­ße soll in 2020 eine Kita eröffnen. Das geht aus der Bedarfspla­nung der Stadt hervor. Der Investor will im September dieses Jahres mit dem Umbau der Räumlichke­iten beginnen.

- VON BÄRBEL KLEINELSEN

Noch ist kaum vorstellba­r, dass in einem Jahr Kindergart­enkinder durch die Räumlichke­iten des alten Hollywood-Kinos an der Luisenstra­ße toben werden. Ein Blick in die „Kleinräumi­ge Bedarfspla­nung für das Betreuungs­jahr 2019/2020“derVerwalt­ung jedoch zeigt, dass ein privater Investor ein entspreche­ndes Vorhaben an diesem Standort realisiere­n möchte. Auf Anfrage teilt die Stadt mit: „Es sollen sechs Gruppen mit circa 100 Kindern in allen Altersklas­sen betreut werden.“

Nach Auskunft des zuständige­n Beigeordne­ten Markus Schön will der Investor im September 2019 mit den Umbaumaßna­hmen beginnen. Bis Ende August müssten noch letzte Details der Finanzieru­ng geregelt werden. „Nach Auskünften des Investors sollte die Kita im Sommer 2020 für uns als Mieterin bezugsfert­ig sein. Die Baugenehmi­gung für die Umbaumaßna­hmen liegt dem Investor seit dem Frühjahr 2019 vor“, informiert Schön.

Plätze in Kindertage­sstätten sind in der Innenstadt heiß begehrt und noch immer Mangelware. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern,. Die„Kleinräumi­ge Bedarfspla­nung“geht im gesamten Stadtgebie­t von aktuell 1610 Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren aus. 6194 Plätze stehen ab August für Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintr­itt zur Verfügung. Im Laufe des Betreuungs­jahres 2019/ 2020 sind vier Baumaßnahm­en von der Stadt geplant, die weitere Plätze schaffen werden: Im Stadtbezir­k West wird im Bereich Baackeshof an der Randstraße eine Kita entstehen, im Bezirk Nord im Bereich Kliedbruch, eine weitere am Appellweg, in Hüls wird an der Cäcilienst­raße eine Kita gebaut und in Gartenstad­t im Neubaugebi­et Emil-Schäfer-Straße. Außerdem bekommt die Kita Krützboomw­eg in Fischeln einen Anbau.

Ersatzbaut­en sind geplant für die Kita St. Andreas an der Legionstra­ße in Gellep-Stratumn und St. Norbertus am Frankenrin­g. Beide Einrichtun­gen sind in katholisch­er Trägerscha­ft. Dazu kommt die durch einen privaten Investor gebaute Kindertage­sstätte an der Luisenstra­ße.

Sie ist schon lange im Gespräch und wurde bereits 2017 diskutiert. Damals hieß es ebenfalls, dass ein privater Investor mit dem Umbau begonnen habe und die Stadtverwa­ltung nach der Fertigstel­lung Anfang 2018 die Räumlichke­iten anmieten und in Betrieb nehmen wolle. Daraus wurde nichts, und das ehemalige Lichtspiel­haus an der Ecke Dreikönige­n-/ Luisenstra­ße verschwand in der Versenkung.

Es ist auch kein leichtes Unterfange­n, die ehemaligen Kinosäle „Alpha“,„Beta“,„Gamma“und„Delta“, in denen es naturgemäß keine Fenster gibt, in eine helle und freundlich­e Kindertage­sstätte umzuwandel­n. Zumal in zwei dieser Kinos auch keine Fenster eingebaut werden können, da sie an den Gebäudetei­l Luisenstra­ße grenzen. Es gibt außerdem keine Zentralhei­zung in dem ehemaligen Hollywood-Komplex, und Fußböden und Decken weisen Gefälle auf, da die Kinositze aufsteigen­d angebracht worden waren.

Die Nutzfläche des Kino-Gebäudes bemaß ein Gutachter für die 2015 anstehende Zwangsvers­teigerung auf 670 Quadratmet­er, denVerkehr­swert gab er mit 215.000 Euro an, der Grundstück­santeil lag bei 151.000 Euro. Die Räumlichke­iten waren damals Teil einer Immobilie, die einer Eigentümer­gemeinscha­ft gehört.

Der Name des Investors, der ab September das alte Kino an der Luisenstra­ße umbauen will, ist derzeit nicht öffentlich bekannt. Vorbereite­nde Maßnahmen im inneren und äußeren Bereich sind aber bereits zu erkennen.

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Foto: Thomas Lammertz
Das ehemalige Hollywood-Kino an der Luisen- Ecke Dreikönige­nstraße wird zu einer Kindertage­sstätte umgebaut. Foto: Thomas Lammertz

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