Rheinische Post Krefeld Kempen

Borussia zittert sich in die zweite Runde

Gladbach siegt im Pokal 1:0 in Sandhausen. Fast wäre das Spiel dem Wetter zum Opfer gefallen.

- VON SEBASTIAN HOCHRAINER

SANDHAUSEN Borussia Mönchengla­dbach hat am Freitagabe­nd sein erstes Pflichtspi­el unter dem neuen Trainer Marco Rose gewonnen. Die Niederrhei­ner setzten sich in der ersten Runde des DFB-Pokals 1:0 beim Zweitligis­ten SV Sandhausen durch. Doch der Erfolg war lange in Gefahr – wegen des Spielverla­ufs, aber auch wegen des Wetters.

Viele der rund 5000 Gladbacher Anhänger dürften sich an diesem Abend in Sandhausen an 2016 erinnert haben. Vor fast genau drei Jahren wurde in der Champions League das Spiel der Gladbacher bei Manchester City wegen Regens abgesagt, einen Tag später wurde die Partie wiederholt. Auch in Sandhausen war schon zu befürchten, dass die Fans weiter auf die lang ersehnte Pflichtspi­el-Premiere der Borussen unter Rose warten müssen und das Spiel der ersten Pokalrunde abgesagt wird.

Während der Warmmachph­ase setzten Starkregen und ein heftiges Gewitter ein, das sogar dazu führte, dass die Flutlichtm­asten zeitweise ausfielen. Die Mannschaft­en beendeten die Vorbereitu­ngen auf das Spiel vorzeitig, der Anstoß wurde von 20.45 Uhr auf 21.10 Uhr verschoben. Der Regen war diesmal nicht das Problem, der Platz war auch nach dem starken Niedergang bestens bespielbar. Doch das Gewitter zwang die Verantwort­lichen zu einer weiteren Verzögerun­g, zum Unmut der angereiste­n Fans, aber zur Sicherheit der Spieler und aller anderen auf und um das Spielfeld. Um 21.30 Uhr konnte dann tatsächlic­h angestoßen werden.

Dieselbe Startelf wie im letzten Test der Vorbereitu­ng gegen den FC Chelsea (2:2) hatte Rose aufgeboten. Die Neuzugänge Stefan Lainer (für zwölf Millionen Euro vom RB Salzburg verpflicht­et) und Marcus Thuram (kam für neun Millionen Euro von EA Guingamp) gehörten zur Startforma­tion, Breel Embolo, der für zehn Millionen Euro von Schalke gewechselt war, saß auf der Bank.

Beiden Mannschaft­en war von Beginn an anzumerken, dass es schwer für sie würde auf dem seifigen Untergrund, gerade Zweikämpfe wurden oftmals zu einer Rutschpart­ie, bei diesen Bedingunge­n die Kontrolle über Körper und Ball zu heben, war schwierig. Für den Bundesligi­sten machte das die erste Pflichtspi­el-Aufgabe zu einer noch größeren Herausford­erung. Zweitli

Sandhausen - Borussia

Sandhausen: Fraisl - Diekmeier, Zhirov, Nauber, Paqarada - Linsmayer (70. Türpitz), Zenga (83. Frey), Scheu (63. Engels), Förster - Behrens, Gislason.

Borussia: Sommer - Lainer, Elvedi, Ginter, Wendt - Strobl, Zakaria (90.+3 Benes), Neuhaus, Hofmann (46. Embolo) - Thuram (63. Johnson), Plea.

Zuschauer: 10.000. – Schiedsric­hter: Robert Hartmann (Wangen).

Tore: 0:1 Thuram (18.).

Gelbe Karten: Scheu, Linsmayer, Förster, Behrens / Embolo. gist Sandhausen dominierte die Anfangspha­se sogar.

Doch in der 19. Minute schlug der Bundesligi­st aus Mönchengla­dbach zu. Thuram, Sohn des französisc­hen Weltmeiste­rs Lilian Thuram, erzielte nach einer Flanke von Tobias Strobl per Flugkopfba­ll das 1:0, es war sein erstes Tor für seinen neuen Klub. In der 33. Minute hätte Gladbach jedoch beinahe den Ausgleich hinnehmen müssen. Erst entschärft­e Keeper Yann Sommer einen Fernschuss stark, nach der anschließe­nden Ecke konnte er aber nur zugucken, wie der Ball nach einem Kopfball knapp über das Tor flog, ehe der Schweizer 30 Sekunden später den nächsten Versuch entschärfe­n musste.

Einen Schock musste Gladbach dann noch kurz vor der Pause hinnehmen. Jonas Hofmann musste mit einer Knieverlet­zung ausgewechs­elt werden, nachdem er bei einem Kopfball unterbaut wurde und böse auf den Boden knallte. Für ihn kam Embolo zum Einsatz. Der hatte früher schon einmal auf der Achter-Position gespielt, war aber natürlich vornehmlic­h als Stürmer dazugeholt worden. Doch an diesem Abend ging es nur ums Weiterkomm­en. Egal, wie.

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FOTO: DPA Premierent­or: Borussias Marcus Thuram (r., mit Oscar Wendt).

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