Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Besuch in den Willicher Stadtparks

Alle vier Stadtteile Willichs haben einen Park zu bieten. Mit Abstand am meisten los ist allerdings im Neersener Schlosspar­k.

- TEXT UND FOTOS: MARC SCHÜTZ

WILLICH Der Schlosspar­k in Neersen ist mit Abstand am besten besucht: Das fällt sofort auf bei einem Besuch der vier Willicher Stadtparks an einem sommerlich­enWochenta­gsnachmitt­ag. Kinder toben auf dem großen Spielplatz, die Eisdiele in der alten Orangerie ist proppenvol­l, Radfahrer und Fußgänger erkunden das weitläufig­e Gelände, auf denen auch der Naturschut­zbund Nabu dafür gesorgt hat, dass es jede Menge zu entdecken und zu lernen gibt. Und: Rund ums Schloss, das von vielen Stellen des Parks aus zu sehen ist, stehen Kunstwerke, die von vielen Besuchern begutachte­t und fotografie­rt werden. Bereits 1661 wurde der Schlosspar­k als Barockgart­en angelegt, Ende des 19. Jahrhunder­ts wurde er zum englischen Landschaft­spark umgestalte­t, der im Rahmen der Euroga 2002 wiederherg­estellt wurde.

Deutlich ruhiger geht es im 40.000 Quadratmet­er großen Konrad-Adenauer-ParkimZent­rumAlt-Willichs zu. Auf einer Bank sitzen ein paar Jugendlich­e, hier und da führt ein Erwachsene­r seinen Hund Gassi. 1928 wurde der Park als „Volkspark“eröffnet und 1976 nach einer Umgestaltu­ng im Jahr 1974 umbenannt. Höhepunkt des Parks ist die große Wasserfläc­he, an die sich die große Terrasse eines China-Restaurant­s anschließt.

Auch der mit rund 10.000 Quadratmet­ern kleinste Williche Stadtpark, der Kurt-Schumacher-Park in Schiefbahn, ist eher beschaulic­h. 1843 war das Gelände der erste Friedhof der Gemeinde Schiefbahn, als solcher wurde es bis 1944 genutzt. 1964 folgte die Umgestaltu­ng zur Parkanlage, wie Stadtarchi­var Udo Holzenthal informiert. Seit 1990 wurden im Park zahlreiche große Spielgerät­e aufgestell­t, die heute das Bild der Grünanlage prägen.

Auch der Theodor-Heuss-Park in Anrath war einst ein Friedhof (seit 1836), letzte Bestattung­en gab es 1928, so Udo Holzenthal. 1958 wurde der Friedhof entwidmet und umgebaut, 1979 wurde er nach Theodor Heuss benannt. Bestehen blieben die Gräber von Lorenz Schmitz, die Priestergr­uft und die Schwestern­gruft. Die Grenze des Friedhofs wird noch heute durch die Stationen des Kreuzwegs markiert. Auch das alte, 1850 von Maria Uellertz gestiftete Hochkreuz, die Begräbniss­tätte zahlreiche­r Anrather Pfarrer des 19. Jahrhunder­ts, steht noch an seiner alten Stelle. Im Herbst 2003 wurde mit der Erweiterun­g des Parks um rund 10.000 Quadratmet­er in Richtung Josefsplat­z und Grobeudels­hof begonnen. In dem neuen Teil des Parks wurde auch ein Hochzeitsw­ald eingericht­et, in dem im April 2004 der erste Baum gepflanzt wurde. Mit 65.416 Quadratmet­ern ist der Theodor-Heuss-Park nach dem Schlosspar­k in Neersen die zweitgrößt­e Grünanlage der Stadt Willich.

 ??  ?? Eine Allee mit alten Bäumen ziert den Kurt-Schumacher-Park in Schiefbahn. Auch dieser Park war einmal ein Friedhof.
Eine Allee mit alten Bäumen ziert den Kurt-Schumacher-Park in Schiefbahn. Auch dieser Park war einmal ein Friedhof.
 ??  ?? Im Vergleich zum Spielplatz im Schlosspar­k präsentier­t sich die Spielfläch­e im Willicher Konrad-Adenauer-Park leer.
Im Vergleich zum Spielplatz im Schlosspar­k präsentier­t sich die Spielfläch­e im Willicher Konrad-Adenauer-Park leer.
 ??  ?? Gräber wie die Schwestern­gruft lassen auch heute noch erkennen, dass der Theodor-Heuss-Park in Anrath einst ein Friedhof war.
Gräber wie die Schwestern­gruft lassen auch heute noch erkennen, dass der Theodor-Heuss-Park in Anrath einst ein Friedhof war.
 ??  ?? Überall im Neersener Schlosspar­k gibt es Hinweistaf­eln des Nabu. In dem Häuschen in der Mitte lassen sich Ameisen bei ihrer Arbeit beobachten.
Überall im Neersener Schlosspar­k gibt es Hinweistaf­eln des Nabu. In dem Häuschen in der Mitte lassen sich Ameisen bei ihrer Arbeit beobachten.
 ??  ?? Anziehungs­punkt im Schlosspar­k ist auch das Eiscafé in der Orangerie. Durch die hohen Bäume lässt es sich hier auch bei hohen Temperatur­en aushalten.
Anziehungs­punkt im Schlosspar­k ist auch das Eiscafé in der Orangerie. Durch die hohen Bäume lässt es sich hier auch bei hohen Temperatur­en aushalten.
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Auch im Theodor-Heuss-Park informiert der Nabu: mit dem Bienenhote­l zum Beispiel.
 ??  ?? Die „Skyline“von Anrath findet sich in Form einer Gabionenwa­nd im Theodor-Heuss-Park.
Die „Skyline“von Anrath findet sich in Form einer Gabionenwa­nd im Theodor-Heuss-Park.
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Viele Spieleleme­nte wie dieses Seil-Gerüst prägen den Kurt-Schumacher-Park in Schiefbahn.
 ??  ?? Die Schmetterl­ingsinsel im Schlosspar­k ist einer der vielen Höhepunkte des großen Parks.
Die Schmetterl­ingsinsel im Schlosspar­k ist einer der vielen Höhepunkte des großen Parks.

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