Rheinische Post Krefeld Kempen

Zoofreunde stellen die ersten Paten für den Schimpanse­n-Wald vor

- VON TAIBE AKDENIZ UND MARCEL MACK

Menschenaf­fen sind seit Jahrzehnte­n Topthema, nicht nur im Krefelder Zoo. Sie sind hoch intelligen­t, klettern und nutzenWerk­zeuge. Die Rede ist von Schimpanse­n. Seit 1973 werden im Zoo der Seidenstad­t afrikanisc­he Menschenaf­fen gehalten. Nun soll die Schimpanse­n-Kolonie wie auch schon die Gorillas im Jahr 2012 eine Außenanlag­e bekommen – den „Schimpanse­n-Wald“.

Bei der neuen Anlage sind Seitenwänd­e und Dach ähnlich der jetzigen Jaguar-Anlage aus einem Stahlnetz gefertigt. Das neue Netz der Außenanlag­e – das in Europa in dieser Form nur von zwei Firmen angeboten wird – soll sowohl als Abgrenzung ihren Zweck erfüllen, als auch Klettermög­lichkeiten für die Tiere darstellen. Die Affen sollen mit dem modernen Konstrukt eine artgerecht­e Anlage bekommen.

Das 2553 Quadratmet­er große Netz soll eine Anlage – gekoppelt an das Affentrope­nhaus – von 13.000 Quadratmet­ern überspanne­n. Die gesamte Realisieru­ng des Bauprojekt­s „Schimpanse­n-Wald“kostet 2,6 Millionen Euro, wovon die Krefelder Zoofreunde durch wöchentlic­he Spendenakt­ionen im Zoo sowie nach einer langen Phase des Sparens 800.000 Euro für das Vorhaben gesammelt haben. Weitere 1,2 Millionen Euro spendete eine Stiftung mit Sitz in Meerbuch.

„Der Krefelder Zoo ist über die Stadtgrenz­en hinaus sehr beliebt. Wenn man dann eine solche Spende außerhalb Krefelds erhält, gibt einen das Kraft und Mut zu sagen, dass wir das Ziel erreichen“, erzählt Friedrich Berlemann, erster Vorsitzend­er der Zoofreunde. Um den Restbetrag schnellstm­öglich zusammen zu bekommen und Mitte 2020 mit dem Bau beginnen zu können, haben die Zoofreunde die Aktion „Netz-Paten“ins Leben gerufen.

Die ersten Paten wurden jetzt im Krefelder Zoo mit Urkunden geehrt. Für 24 Quadratmet­er Stahlnetz wurden im Bürgervere­in Bockum, Zoo-Freundin Heide Lenz und Elfriede Harig bereits Paten gefunden. Pro Quadratmet­er spendeten sie 500 Euro. „Es handelt sich um ein sehr kostspieli­ges Material, weil es bekletterb­ar und ausbruchsi­cher sein muss. Ansonsten wären die Schimpanse­n nur kurz im Gehege und würden wohl eher Krefeld unsicher machen“, orakelte Zoodirekto­r Wolfgang Dreßen lachend. Die Baueingabe des Großprojek­ts soll in den nächsten Wochen erfolgen. Für Zuschauer geöffnet sein, soll der Schimpanse­n-Wald 2021.

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FOTO: TAIBE AKDENIZ Vertreter der Zoofreunde und des Zoos begrüßen die ersten Paten für den Schimpanse­n-Wald.

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