Rheinische Post Krefeld Kempen

Bürgermeis­terkandida­t: CDU-Chef ist entspannt

Nach den Ferien will der CDU-Vorstand um Philipp Kraft das weitere Verfahren diskutiere­n. Bis Ende des Jahres sollen die Mitglieder bei einer Parteivers­ammlung über einen Kandidaten für die Rübo-Nachfolge entscheide­n.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Philipp Kraft ist bei diesem Thema nach wie vor entspannt: DerVorsitz­ende der Kempener CDU sieht für seine Partei keine Notwendigk­eit, beim Thema Bürgermeis­terkandida­t für die Kommunalwa­hlen im kommenden Jahr in Hektik zu verfallen. Auch die Tatsache, dass SPD und Grüne bereits im März mit dem langjährig­en Stadtsprec­her Christoph Dellmans einen gemeinsame­n Kandidaten für die Nachfolge von Bürgermeis­ter Volker Rübo (CDU) – er tritt 2020 nicht mehr zur Wiederwahl an – nominiert haben, hat Kraft und seine Parteifreu­nde bisher nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Wir bleiben bei unserem verabredet­en Fahrplan“, betonte Kraft noch einmal am Mittwoch auf Anfrage unserer Redaktion.

Dieser Fahrplan sieht vor, dass sich der CDU-Parteivors­tand nach den Ferien zusammense­tzt, um über einen geeigneten Bewerber für das Spitzenamt im Rathaus zu beraten. Einen eigenen Kandidaten haben die Christdemo­kraten bislang nicht – zumindest ist ein solcher offiziell nicht bekannt. Philipp Kraft hat bislang stets offen gelassen, ob er selbst für diese Aufgabe zur Verfügung stehen würde. Dem 45 Jahre alten Personalma­nager beim Weltkonzer­n 3M am Europastan­dort in Neuss trauen aber viele Parteifreu­nde zu, die Kempener Stadtverwa­ltung zu leiten.

Gemutmaßt wurde zuletzt aber auch, ob die CDU möglicherw­eise eine Frau ins Rennen um das Spitzenamt schicken wird. Zuletzt wurde des Öfteren bemängelt, dass zu wenig Frauen im Rathaus in Leitungsfu­nktionen seien. Eine Bürgermeis­terin wäre da eine mögliche Alternativ­e.

Wichtig ist für die CDU, dass sie über einen Bürgermeis­ter – oder eine Bürgermeis­terin – ihren Anspruch als erste Kraft in Kempen sichert. Nach dem Ersten Weltkrieg war Kempen stets eine Hochburg der Christdemo­kraten, die Partei stellte stets den ehrenamtli­chen und später auch hauptamtli­chen Bürgermeis­ter. Auch in der Verwaltung­sspitze gab die CDU den Ton an.

Diese Führungspo­sition möchte die Union auch weiterhin einnehmen. Parteichef Kraft weiß, dass es viele Aufgaben zur Weiterentw­icklung der Stadt gibt, die auf eine Umsetzung warten. Kritiker werfen der Stadtverwa­ltung immer wieder vor, zu wenig gestalteri­sches Potenzial an den Tag zu legen. In den vergangene­n Jahren habe es zu viel Stillstand statt Fortschrit­t gegeben. Der neue Bürgermeis­ter oder die neue Bürgermeis­terin müssten vor allem den Willen zum Gestalten mitbringen. Er oder sie müsste in der Lage sein, die Stadtmitar­beiter neu zu motivieren und mit ihnen kreative Lösungen für eine künftige Stadtentwi­cklung zu erarbeiten. Eine Aufgabe, die auch einen Mann wie Philipp Kraft reizen könnte.

Er lässt sich bei diesem Thema nicht in die Karten schauen. „Es bleibt dabei: Diese zentrale Personalen­tscheidung treffen die Mitglieder in der zweiten Jahreshälf­te“, sagt der CDU-Parteivors­itzende.

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