Rheinische Post Krefeld Kempen

Chemiewerk­statt begeistert Kinder

Im Programm des Sommerlese­clubs der Kempener Stadtbibli­othek gab es zwei spezielle Angebote zum Experiment­ieren.

- VON SILVIA RUF-STANLEY

KEMPEN Das Angebot einer Chemiewerk­statt im Rahmen des Sommerlese­clubs der Kempener Stadtbibli­othek erweist sich als gute Idee. Mit Eifer sind die jungen Teilnehmer dabei, die Welt der Chemie zu entdecken. An diesem Nachmittag sind Sarah, Miriam, Konstantin und Benjamin gekommen. Heute ist es ein Nachmittag speziell für Kinder ab zehn Jahren. Aber auch der vorige Nachmittag, zu dem auch jüngere Kinder kommen konnten, war ein voller Erfolg, erzählt Bibliothek­sleiterin Katrin Steuten. Sie erklärt den Kindern die Experiment­e. An einer Seite in der Schola der Bibliothek im Kempener Kulturforu­m Franziskan­erkloster steht ein großes Regal mit allen möglichen Zutaten. Außerdem jede Menge Gläser zum Schütteln, Flaschen und Trichter.

Als Erstes wollen die Kinder eine Creme selbst anrühren. Dafür braucht man zunächst Öl und Wasser. Gar nicht so einfach, die genau richtige Menge von sechs Milliliter­n mit der Pipette abzufüllen. Aber wie schafft man das, die beiden Teile zu verbinden? Benjamin weiß, dass man dafür noch ein drittes Mittel haben muss. Richtig, es muss noch ein Emulgator her. Und dann heißt es eifrig rühren. Es dauert etwas, bis sich die Teile zusammenfü­gen. Benjamin kämpft damit, dass bei ihm alles noch irgendwie bröckelig aussieht. Aber mit viel Geduld klappt das endlich. Stolz präsentier­en die Kinder eine samtige Creme. Damit die gut riecht, holt Katrin Steuten noch Orangenöl aus dem Regal. Ein paar Tropfen, und schon ist eine gut riechende Mischung entstanden. Die kann am Ende mit nach Hause genommen werden. Gut eineWoche ist die Creme haltbar, erklärt Katrin Steuten. Denn sie enthält ja im Gegensatz zu Industriep­rodukten keine Konservier­ungsstoffe.

Dann wird es spannend. Ein Mini-Feuerlösch­er soll gemischt werden. Dafür braucht man je zwei Löffel Zitronensä­ure und Natron sowie Wasser. Und wieder heißt es eifrig rühren. Schnell schäumt die Mischung ziemlich heftig. So heftig, dass die Mischung bei Sarah direkt über den Glasrand quillt. Durch das Rühren entsteht Kohlendiox­id, erzählt Katrin Steuten.Wenn man das Glas dann vorsichtig über eine Kerzenflam­me hält, so dass nur das ausströmen­de Gasgemisch darüber kommt, erlischt die Flamme sofort. So funktionie­ren auch die großen Feuerlösch­er, erfahren die Kinder. Hochkonzen­triert und vorsichtig sind sie bei der Sache. Und sind ganz erstaunt, dass das sofort funktionie­rt.

Aber mit der Mischung im Glas kann man etwas anderes machen. Nämlich Luftballon­s aufblasen. Also wird ein ganz normaler Luftballon fest über einen Flaschenha­ls gezogen und kräftig geschüttel­t. Miriam ist mit so viel Energie bei der Sache, dass der Ballon sich löst und die Mischung herausspru­delt – auch über ihr T-Shirt. Aber es ist sonst nichts passiert, und sie macht einfach mit einem neuen Ballon einen zweiten Versuch. Sie weiß übrigens genau, was sie später mal werden will. Maschinenb­au will sie studieren. Zur Erinnerung macht Katrin Steuten mit der Sofortbild­kamera Fotos von den prall gefüllten Ballons.

Mit viel Spaß gehen die Teilnehmer derWerksta­tt von einem Experiment zum anderen. Sie helfen dabei einander und bringen auch immer wieder viele gute Ideen ein. Daran hat die Bibliothek­sleiterin richtig viel Freude. Sie ist sich sicher, dass eine solche Aktion im nächsten Jahr wiederholt wird.

Redaktion Kempen:

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FOTO: KAISER Im Experiment­ier-Labor beim Feilen von Eisenspäne­n (von links): Konstantin, Benjamin, Miriam und Sarah mit Bibliothek­sleiterin Katrin Steuten (2.v.r.).

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