Rheinische Post Krefeld Kempen
Außenseiter HSG glaubt an seine Chance
Eine Woche vor dem Start in die Zweite Handball-Bundesliga trifft die HSG Krefeld im DHB-Pokal auf die Füchse Berlin. Der mit Nationalspielern gespickte Erstligist ist haushoher Favorit.
Für Handball-Zweitligist HSG Krefeld beginnt mit der ersten Runde im DHB-Pokal offiziell die Saison 2019/20. Zu gerne hätten die Eagles die Runde ausgerichtet, denn der Gegner sind immerhin die Füchse Berlin. Entsprechend groß war die Enttäuschung, das Drittligist TuS Spenge den Zuschlag erhalten hatte, denn es wäre gelungen, Sponsoren und Partner zu finden, um so ein Pokalwochenende in der Glockenspitzhalle über die Bühne zu bringen.
So muss die HSG heute nun um 16.30 Uhr gegen den Bundesligisten in der Großturnhalle Spenge antreten, das zweite Halbfinale bestreiten anschließend um 19 Uhr der TuS Nettelstedt-Lübbecke gegen Spenge. Morgen geht es dann für die Sieger der Halbfinalspiele um den Einzug ins Achtelfinale. Wenn es nach HSG-Trainer Stefan Arnar Gunnarsson geht, dann wären die Eagles am Sonntag dabei, denn auf die Frage, was das Ziel am Wochenende sei, folgte prompt die Antwort: „Natürlich zwei Spiele.“Das mag es vielleicht etwas zu hoch gegriffen klingen, zumal die Füchse aus Berlin nicht irgendeine Mannschaft sind, sondern ein mit vielen internationalen Spielern besetztes Team. Doch die Aussage zeigt anderseits auch die Philosophie der HSG, die besagt, dass die Krefelder zu den Spielen antreten, um zu gewinnen, und da ist es egal, wie der Gegner heißt und wie stark er ist.
Jonas Vonnahme hat als Spieler vor drei Jahren schon eine ähnliche Erfahrung im Pokal mitgemacht. „Damals habe ich mit Fredebeck gegen den THW Kiel gespielt, da waren die Voraussetzungen ähnlich. Allerdings gelang es uns mit einer 13:11-Führung in die Halbzeitpause zu gehen, das hat die Kieler bestimmt geärgert“, sagt Vonnahme. Ähnliches will er nun auch mit Krefeld schaffen. Von seinem Trainer hat Vonnahme für die kommenden Aufgaben eine neue Rolle als vorgezogener Abwehrspieler bekommen. „Addi spricht viel mit uns und das inzwischen auch in Deutsch. Er ist sehr akribisch und sagt uns genau was er von uns erwartet, damit wir in sein System passen. das erleichtert mir als Spieler natürlich vieles“, sagt er über seinen Trainer.
Nicht ganz wie gewünscht verlief dieVorbereitungsphase für den spanischen Neuzugang Toni Sario, den eine Verletzung etwas zurück warf. Gegen Berlin wird er aber am Start sein und versuchen,Weltklasse-Torhüter wie Silvio Heinevetter oder Dejan Milosavljev mit seinen wuchtigen Würfen aus der zweiten Reihe zu bezwingen. „Ich muss mich hier etwas anpassen, denn in Deutschland wird im Handball körperlicher gespielt als in Spanien“, sagt er mit dem Hinweis, dass es aber das einzige Problem ist, denn von der Mannschaft wurde er als neuer Spieler bestens aufgenommen und integriert.