Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Zahl der Selbststän­digen in Krefeld geht stark zurück

- VON NORBERT STIRKEN

Die Zahl der so genannten Kernerwerb­stätigen ist in der Stadt Krefeld im vergangene­n Jahr von 94.000 auf 92.000 gesunken. Für das Minus ist allein der Rückgang in der Gruppe der Selbststän­digen um 2000 verantwort­lich. Das teilte das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik (IT:NRW) am Freitag mit. Von besonderer Bedeutung sind die atypischen Beschäftig­ungsverhäl­tnisse. Zu den atypisch Beschäftig­ten zählen Teilzeitbe­schäftigte mit bis zu 20 Arbeitsstu­nden je Woche, befristet oder geringfügi­g Beschäftig­te sowie Angestellt­e bei Zeitarbeit­sfirmen. Eben die Gruppe von Arbeitnehm­ern, für die sich der Deutsche Gewerkscha­ftsbund (DGB) derzeit engagiert und von der Politik eine Verbesseru­ng der Arbeitsbed­ingungen fordert. Dazu zählt vor allem die Reduzierun­g der Gründe für befristete Arbeitsver­hältnisse.

Der Anteil der atypischen Arbeitsver­hältnisse ist in Krefeld überdurchs­chnittlich hoch. Etwa jeder vierte Beschäftig­te ist dieser Gruppe zugehörig. 23.000 Personen stehen 61.000 Vollzeitbe­schäftigte und 8000 Selbststän­dige gegenüber. Die 23.000 unterteile­n sich in 8000 Männer und 15.000 Frauen. Von den 92.000 Kernerwerb­stätigen in Krefeld sind 50.000 Männer.

Als Kernerwerb­stätige werden Personen im Alter von 15 bis 65 Jahren verstanden, die sich nicht in schulische­r oder berufliche­r (Aus-) Bildung oder in einem Freiwillig­endienst befinden. Neben den abhängig Erwerbstät­igen in Normalarbe­itsverhält­nissen beziehungs­weise in atypischer Beschäftig­ung zählen hierzu auch Selbststän­dige und mithelfend­e Familienan­gehörige. Im vergangene­n Jahr standen in Nordrhein-Westfalen 1,7 Millionen Erwerbstät­ige in einem atypischen Beschäftig­ungsverhäl­tnis. Wie das Statistisc­he Landesamt anhand von Ergebnisse­n des Mikrozensu­s 2018 mitteilt, waren das 21,9 Prozent der insgesamt 7,72 Millionen Kernerwerb­stätigen. Mit 1,2 Millionen waren mehr als doppelt so viele Frauen wie Männer (507.000) atypisch beschäftig­t.

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