Rheinische Post Krefeld Kempen
Digitale Demenz
Zu „Gelernt ist gelernt“(RP vom 31. Juli): Mit Interesse habe ich Ihren Artikel über die „Digitale Demenz“gelesen. Ich teile die Ansichten des Autors voll und ganz und möchte kurz ein – wie ich finde – sehr aussagekräftiges Beispiel aus meiner Vergangenheit anführen: Ich habe in der „vordigitalen Zeit“in einer Band gespielt. Die Texte der Songs musste man sich mühsam von der Platte oder Kassette „runterhören“: Zurückspulen, aufschreiben, nochmal hören, Vokabeln nachschlagen, „Kann es das Wort sein?“Es war mühsam, aber ich habe den Text dabei nicht nur verschriftlicht, sondern ich konnte ihn nach dieser Prozedur. Auswendig! Später, als Songtexte im Netz verfügbar waren, konnte ich die selbst nach fünf bis sechs Proben nicht. Das ist für mich immer ein schönes Beispiel, wie uns die neuen Medien das Leben nicht nur erleichtern, sondern letztlich auch erschweren. Wichtig wäre es, unseren Kindern ein solches Lernen wieder abzuverlangen, nicht nur in der Schule. Auswendiglernen, sich um den Lernstoff kümmern, Fertigkeiten üben und festigen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, nur muss man sie nutzen und nicht den einfachen Weg gehen (lassen).
Thomas Weibel Willich Zu „Umwelthilfe beantragt Böllerverbot in 31 Städten“(RP vom 30. Juli): Die deutsche Umwelthilfe (DUH) macht sich mit ihrem selbst gegebenen und von keiner demokratischen Mehrheit gestützten Anspruch, der Advokat und Beschützer der Umwelt zu sein, langsam lächerlich. Ihr jüngster Antrag zum Verbot von Silvesterböllerei in 31 Städten zeigt dies. Es grenzt schon an Hysterie, in welchem Maße die Feinstaubbelastung durch ein Feuerwerk verteufelt wird. Natürlich entsteht Feinstaub bei Feuerwerken. Weniger in Bodenhöhe beim Aufsteigen der Raketen als in den Höhen von 20 bis 50 Metern, wo die Raketen explodieren. Und wie lange hält diese Feinstaubbelastung an? Normalerweise keine zwölf Stunden. Wind und insbesondere der nächste Regenguss reinigen die Luft von Feinstaub. Deswegen ist auch der von Feuerwerken erzeugte und nur kurzfristig existierende Feinstaub mit der Gefährdung durch kontinuierlich erzeugten Feinstaub, zum Beispiel durch Kraftfahrzeugverkehr, überhaupt nicht zu vergleichen. Sogar ich als Asthmatiker kann nach einem nächtlichen Feuerwerk am nächsten Morgen wieder frei atmend durch die Straßen laufen. Glücklicherweise hat sich auch der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) gegen diesen Humbug der Deutschen Umwelthilfe ausgesprochen.
Dr. Bernd Edenhofer Kleve Zu „Umwelthilfe beantragt Böllerverbot in 31 Städten“(RP vom 30. Juli): Ist es nicht beruhigend, dass es diese selbsternannte vierte Gewalt im Staat unter der Führung von Jürgen Resch gibt? Denn Jürgen Resch und seine deutsche Umwelthilfe sagen den eigentlich nach der Verfassung zuständigen Organen – Exekutive, Legislative und Judikative – was zulässig ist und was verboten werden muss. Jetzt also die privaten, gesundheits- und klimaschädlichen Silvesterknallereien in 31 Städten in NRW. Aber auch den großen Feuerwerken aus traditionellen Anlässen wird es mit Sicherheit im nächsten Schritt an den Kragen gehen. Wofür brauchen wir ein Feuerwerk am Japan-Tag oder bei den Kölner Lichtern oder auf der großen Rheinkirmes? Die deutsche Umwelthilfe sagt uns, was wir brauchen und was nicht! Politik und Verwaltung haben sich dank der deutschen Umwelthilfe überZu „Digitale Verwaltung verzögert sich“(RP vom 3. August): Soll das wirklich E-Government-Gesetz heißen? Dass neue Gesetze total bescheuerte Namen bekommen, daran hat man sich gewöhnt. Warum aber ein Gesetzesname statt des deutschen Worts „Verwaltung“des „Government“bedarf, erklärt sich auch dadurch nicht. Dass in international tätigen Firmen Englisch gesprochen wird oder englische Termini Einzug gehalten haben, liegt in der Natur der Sache. Aber versteht der Normalbürger und Angestellte Englisch mittlerweile besser als Deutsch? Gibt es vielleicht Gründe, das Wort „Verwaltung“zu vermeiden? Vorschlag in Anerkennung anderer Namen von Gesetzen: „Verwaltungen-aller-Ebenen-durch-elektonische-Datenübermittlung-und-Datenverarbeitung-stärken-Gesetz.“
Georg Dieckmann Jüchen
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