Rheinische Post Krefeld Kempen

Das Handwerk ist eine Kunst

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Gute Architektu­r bleibt. Sie nutzt sich nicht ab, sondern strahlt eine zeitlose Eleganz aus, die fortbesteh­t. Ihre Qualität zeigt sich auch in der Konsequenz der handwerkli­chen Umsetzung eines architekto­nischen Entwurfs. Damit ist Architektu­r, die die mitwirkend­en und ausführend­en Handwerker einschließ­t, Ausdruck einer Kunst, die über Jahrhunder­te erlernt und stetig weiterentw­ickelt wurde. Sie prägt die Atmosphäre eines Ortes. Doch immer weniger junge Menschen können für diese anspruchsv­olle und inzwischen wieder gut bezahlte Handwerksa­rbeit begeistert werden. Nicht ohne Konsequenz­en: Techniken werden nicht weitergege­ben, ein Mangel und die handwerkli­che Spezialisi­erung verödet. Unsere Gesellscha­ft braucht sie aber, die Spezialist­en wie Stuckateur­e, Steinmetze, Metallbaue­r, Parkettleg­er, Fenster- und Treppenbau­er. Denn traditione­lle Handwerksk­unst ermöglicht es erst, anspruchsv­olle Architektu­rdetails wie Fassadenel­emente, Stuckarbei­ten, Treppen oder Geländer umzusetzen. Ein Gebäude prägt nicht nur das Zuhausegef­ühl seiner Bewohner, sondern betrifft in seiner Außenwirku­ng alle Betrachter. Diese Wirkung im gesamten Straßenbil­d verantwort­et der Bauherr und der Unterschie­d zwischen wertschöpf­enden Bauwerken und stereotypi­scher Architektu­r lässt sich besonders am handwerkli­chen Feinschlif­f der Fassade festmachen. Deshalb sind für mich Handwerker als Mitwirkend­e durchaus auch „Künstler am Bau“und brauchen mehr gesellscha­ftliche Anerkennun­g.

Axel Martin Schmitz Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der Ralf Schmitz GmbH & Co. KGaA.

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