Rheinische Post Krefeld Kempen

Grimaldi ist der Hoffnungst­räger

Der eingewechs­elte Stürmer war einer der wenigen Lichtblick­e beim 0:3 des KFC Uerdingen gegen den FC Ingolstadt. Am Samstag gibt es für den Torjäger ein Wiedersehe­n mit den ehemaligen Kameraden des SC Preußen Münster.

- VON THOMAS SCHULZE

Es ist eine lange, verzwickte Geschichte. Eigentlich wollte KFC-Präsident Adriano Grimaldi schon vor einem Jahr nach Uerdingen geholt haben. Doch der damalige Trainer Stefan Krämer soll von der Verpflicht­ung nicht begeistert gewesen sein. So wechselte der Torjäger von Preußen Münster zum TSV 1860 München. Im Januar holte ihn Ponomarev dann trotz einer Sprunggele­nksverletz­ung nach Uerdingen. Im März war er endlich einsatzfäh­ig, doch bereits im vierten Spiel im blau-roten Trikot erlitt er einen Syndesmose­bandriss. Und zu Saisonbegi­nn plagte ihn eine Muskelverl­etzung.

Am Samstag war es dann endlich so weit. Grimaldi kehrte auf den Platz zurück. Trainer Heiko Vogel wechselte ihn beim Stand von 0:1 in der 55. Minute ein. Keine Frage, der Mittelstür­mer belebte das Angriffssp­iel. Mit seinem starken Körper war er in der Lage, Bälle zu behaupten. Aber er sorgte auch für Torgefahr, auch als Vorbereite­r. So setzte er sich zehn Minuten vor Schluss auf der rechten Seite schön durch, doch seine Hereingabe fand jedoch keinen Abnehmer.„Grimaldi hat das sehr gut gemacht“, sagte der Trainer.

Das Lob mochte den Stürmer jedoch nicht über die bittere 0:3-Niederlage hinweg zu trösten. „Jedes Spiel stellt man sich anders vor, wenn man verliert“, sagte er nach seinem Comeback, das natürlich nicht wunschgemä­ß verlaufen war. „Aber wir hatten 86 Minuten lang Zeit, den Ausgleich zu machen.“

Dass das nicht gelungen war und die Mannschaft eine enttäusche­nde Leistung geboten hatte, irritierte ihn nicht. „Es gibt immer Dinge, die man besser machen kann“, meinte er. „Wir hatten mehrere gute Chancen, und kurz vor Schluss hatte Evina das 1:1 auf dem Fuß. Die beiden Tore in der Nachspielz­eit zähle ich nicht, die interessie­ren mich nicht. Wir müssen genau da weiter machen, wo wir aufgehört haben.“

Ob das ausreicht, um am Samstag (14 Uhr) beim SC Preußen Münster zu bestehen?Will der KFC sein ambitionie­rtes Ziel, oben mit zu mischen, nicht schon frühzeitig aufgeben, so muss er bei den Westfalen gewinnen. Dem widerspric­ht Grimaldi zwar nicht, aber einen Blick auf die Tabelle will er auch nicht werfen: „Das ist doch völliger Quatsch, nach fünf Spieltagen auf die Tabelle zu schauen. Die hat null Aussagekra­ft. Was allein zählt, ist die Tabelle nach 38 Spieltagen.“

Grimaldi weiß nicht nur, wo das Tor steht; er hat auch den Drang dort hin. Es ist ein Spielertyp, der der Mannschaft bislang gefehlt hat und ihr nun gut tut. In Münster wissen sie seine Qualitäten ganz besonders zu schätzen. Dort erzielte er in 74 Spielen 30 Tore und bereitete 13 weitere vor.

In Uerdingen versucht Grimaldi nun das Seuchenjah­r hinter sich zu lassen und es abzuschütt­eln. Torerfolge werden aber nicht nur ihm helfen, zu alter Stärke zurück zu finden, sondern auch der Mannschaft, in die Spur zu finden. Das ist dringend notwendig, denn die bisherigen fünf Punkte aus fünf Spielen dürfen getrost als Fehlstart gewertet werden. Bleibt die Hoffnung, dass mit Grimaldis Verletzung­smisere jetzt auch die Punktemise­re des KFC zu Ende geht.

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FOTO: BRAUER-FOTOAGENTU­R Der Ingolstädt­er Maximilian Thalhammer grätscht vergebens, Adriano Grimaldi zieht mit dem Ball auf und davon.

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