Rheinische Post Krefeld Kempen
Grüne organisieren Protest gegen Ausweisung neuer Baugebiete
(RP) Ganz und gar nicht einverstanden sind die Grünen mit demVorgehen des Regionalrats, der mit einer ersten Änderung des Regionalplans neueWohnbauflächen schaffen will. Insgesamt sollen im Regierungsbezirk Düsseldorf auf 100 Freiflächen 1.500 Hektar für Wohnbebauung umgewidmet werden. Für Krefeld bedeutet das: 71 Hektar größtenteils landwirtschaftlich genutzter Freiraum soll nachWillen der CDU/ FDP-Landesregierung für zusätzliche Bebauung freigegeben werden.
Ein Dringlichkeitsantrag der Grünen, eine öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung dazu abzuhalten, sei in der vergangenen Ratssitzung mehrheitlich von CDU und SPD abgelehnt worden, berichteten die Grünen. Jetzt will die Ratsfraktion selbst über das Vorhaben der Bezirksregierung informieren und zwar innerhalb von zwei Veranstaltungen. Unter dem Titel „Neue Baugebiete in Krefeld – Adé Klimaschutz“laden die Grünen am 3. September für 18 Uhr in das Gemeindehaus St. Hubertus ein, um die Bürger zu unterrichten.
Die beiden Bau- und Planungspolitikerinnen Ana Sanz und Heidi Matthias werden die in Krefeld zur Disposition gestellten Freiflächen vorstellen. Ute Sickelmann, Regionalratsmitglied für die Grünen ist eingeladen, über das Planänderungsverfahren und die Mitwirkungsmöglichkeiten zu berichten. Landschaftspfleger Theo Malschützky wird die Auswirkungen einer Versiegelung der Landschaftsflächen auf Mikroklima und Ökologie erläutern.
Am selben Abend, ab 19 Uhr werden Bezirksvertreter Günter Föller und Ratsherr Thorsten Hansen in Hüls im Haus Wahlen zum gleichen Thema, allerdings ausschließlich über die für weitere Bebauung vorgesehenen Gebiete in Hüls informieren. „Das Kalkül, das Planänderungsverfahren stillschweigend an den Bürgern vorbei durchzuziehen, wird nicht aufgehen“, betonte die Fraktionsvorsitzende Heidi Matthias.„Erst vorigen Monat haben wir im Rat beschlossen, alle Entscheidungen und Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes zu treffen. Wie kann es da sein, dass man jetzt bereit ist, über solch erheblichen Eingriffe in Natur und Landschaft überhaupt nachzudenken?“
Die beiden Info-Veranstaltungen sollen die Bevölkerung nicht zuletzt aufrufen, ihre Bedenken gegen die geplanten Änderungen einzubringen. „Bis Ende September können die Bürger zur beabsichtigten Regionalplanänderung noch Stellung nehmen. Diese Gelegenheit sollten viele Krefelder nutzen“, sagte Ana Sanz.