Rheinische Post Krefeld Kempen

Debüt mit Hindernis für Theaterpla­tzfest

Der Regen hat viele Besucher abgehalten: Das Familien-Kulturfest „Jetzt tanzen alle Puppen“zog weniger Besucher als erhofft. Aber die Puppenthea­ter-Vorstellun­gen im Zirkuszelt waren ein Erfolg. Fortsetzun­gen sollen folgen.

- VON TAIBE AKDENIZ

Walgeräusc­he schallen über den Theaterpla­tz. Sie kommen aus dem Inneren eines Zeltes. Die Zuschauer drinnen lauschen gebannt den Abenteuern von Ismael auf seiner schicksalh­aften Fahrt an Bord eines Walfangsch­iffes: Das Puppenthea­ter Blaues Haus verzaubert das Publikum mit Lichteffek­ten und der spannenden Geschichte vom weißen Wal Moby Dick. Nicht einmal mehr die Straßenbah­n ist zu hören, wenn sie draußen am Zirkuszelt vorbeifähr­t.

Das Zirkuszelt auf dem Theaterpla­tz war die Hauptattra­ktion des Kulturfest­es „Jetzt tanzen alle Puppen“, das den trotz Regens erschienen­en Besuchern Jahrmarkts­timmung bescherte. Das Familienfe­st war die erste Veranstalt­ung, die zur Wiederbele­bung der „Kulturachs­e“zwischen Theater über Mediothek bis zur Volkshochs­chule beitragen soll.

Das Programm war vielfältig: Das Theater „Blaues Haus“zeigte an zwei Abenden das Puppenthea­ter „Moby Dick“für Erwachsene. Nach Sonnenunte­rgang begannen die Vorstellun­gen des düsteren Stücks. Denn im Zelt musste es absolut dunkel sein, damit das Spiel von Licht und Schatten wirkte. Für die jüngsten Besucher gab es das Märchen „Sterntaler“. Außerhalb des Zeltes sorgten die Live-Bands Bomba Titinka und Mothers of Guru für Stimmung. An den Foodtrucks mit Krefelder Produkten sammelten sich die Besucher.

Trotz des Regens war das Zelt immer gut besucht, die Open-Air-Angebote litten unter dem unbeständi­gen Wetter. Die kostenlose­n Spielangeb­ote für Kinder wurden mit Freude genutzt. Die vierjährig­e Marie fand neben der nostalgisc­hen Lok das Kinderkaru­ssell spannend. „Ich sitze am liebsten auf den Pferden. Die bewegen sich, auch wenn sich das Karussell dreht“, erklärt das Mädchen, das den ganzen Tag mit seiner Mutter auf dem Festplatz verbrachte. Auch der Kreative Leiter der Veranstalt­ung, Philip Lethen, war froh, dass das Event bei den Krefeldern gut angekommen ist.„DasWetter kann man leider nicht steuern, dafür freut es uns umso mehr, dass besonders das Kinderpror­amm im Zelt so gut besucht war. Auch draußen war die Stimmung gesellig.“

Das fanden auch Emily (8) und ihr Vater Michael Münten (43). Am Glücksrad gewann Emily Tickets für das Sterntaler-Märchen. „Das Fest hier ist eine gute Sache. Sonst geht man eher ungern über den Theaterpla­tz, aber solche Veranstalt­ungen verbinden“, sagt Münten.

Das merkte man auch abends, als die Bands spielten. Als ein Musiker der italienisc­hen Band Bomba Titinka von der Bühne ins Publikum sprang, tanzten die Zuschauer gleich mit. Auch Mothers of Guru heizten dem Publikum richtig ein. Wegen des Regens musste am letzten Tag der ökumenisch­e Gottesdien­st mit dem Krefelder Gospelchor „Gospel Academy“ins Café de Paris ausweichen. – Nach der Premiere von„Jetzt tanzen alle Puppen“steht fest: Es sollen weitere Projekte auf dem Theaterpla­tz folgen.

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FOTOS: THOMAS LAMMERTZ Mothers of Guru heizten dem Publikum auf der Theaterpla­tz-Bühne ein. Und die Zuschauer tanzten begeistert mit.
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Der Regen war ein echter Stimmungsk­iller. Die Bands hatten weniger Publikum als sie verdient hätten. In den Zelten war es aber immer voll.

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