Rheinische Post Krefeld Kempen
Klimaschutz: Politische Diskussion in Kempen geht nun weiter
Nach den Sommerferien werden Schüler auch in Kempen freitags demonstrieren. Umweltschützer lassen nicht locker.
KEMPEN So leicht lassen sie sich nicht unterkriegen: Lizzy Aumeier und ihre jungen Mitstreiter aus den Kempener Schulen, Ute Gremmel-Geuchen oder Gudrun de la Motte von der Kempener Stadtschulpflegschaft, Georg Lüdecke und seine Naturschutz-Freunde oder Gisela Ditzen und Rainer Clute-Simon von der Bürgerinitiative „Fahrradstadt Kempen“– sie alle werden in den nächsten Wochen wieder aktiv werden für eine bessere Umwelt. Nach den Ferien wird es auch in Kempen regelmäßige Demonstrationen und Mahnwachen geben von Bürgern, dieVeränderungen in Sachen Klima- und Umweltschutz auch in ihrer Stadt fordern.
Die Politiker werden sich in der nächsten öffentlichen Sitzung des zuständigen Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz am 23. September mit dem Thema wieder beschäftigen. Und es wird sie in den kommenden Monaten regelmäßig begleiten. Für den nächsten Ausschuss haben die Kempener Grüne mehrere Anträge gestellt. Sie wünschen beispielsweise, dass zur Novembersitzung des Fachausschusses ein Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 (LAG 21) eingeladen wird, der über Rahmenbedingungen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Kommunalpolitik informiert. Die LAG 21 ist ein gemeinnütziger Verein, der Politiker und Bürger in Umweltfragen berät. Außerdem beantragen die Grünen, dass ein nachhaltiges, kommunales Mobilitätskonzept in Kempen erstellt wird. Eine bloße Aktualisierung des bestehenden Radverkehrskonzepts, das derzeit überarbeitet wird, ist ihnen zu wenig. Ein Mobilitätskonzept müsste wesentlich weiter gefasst sein.
Die Kempener Grünen sehen ihre Anträge auch vor dem Hintergrund, dass die notwendige Mehrheit für eine Klimanotstands-Resolution in der letzten Ratssitzung Anfang Juli an den Stimmen von CDU und FDP scheiterte. Grüne und SPD haben sich auch beim Thema Umweltschutz verbündet, wollen es dauerhaft in die politische Diskussion tragen. Ihr gemeinsamer Bürgermeisterkandidat Christoph Dellmans hat sich öffentlich noch nicht klar positioniert. Der Stadtsprecher hält sich seit seiner Nominierung im März mit öffentlichen Äußerungen, die seine künftige politische Marschrichtung betreffen, merklich zurück. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass er die Linie von Grünen und SPD mitträgt.
Vor allem für die CDU wird es in den kommenden Monaten darauf ankommen, beim Thema Umweltschutz politisch „die Kurve zu kriegen“. Mit ihrer Haltung gegen eine Klimanotstands-Resolution haben die Christdemokraten selbst Teile ihrer eigenen Anhängerschaft in Kempen verprellt. Die CDU hat ihre Karte auf einen Klimaschutz-Workshop gesetzt. Der soll im Herbst unter Beteiligung der Bürger stattfinden. Er muss Ergebnisse liefern.