Rheinische Post Krefeld Kempen

Klimaschut­z: Politische Diskussion in Kempen geht nun weiter

Nach den Sommerferi­en werden Schüler auch in Kempen freitags demonstrie­ren. Umweltschü­tzer lassen nicht locker.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN So leicht lassen sie sich nicht unterkrieg­en: Lizzy Aumeier und ihre jungen Mitstreite­r aus den Kempener Schulen, Ute Gremmel-Geuchen oder Gudrun de la Motte von der Kempener Stadtschul­pflegschaf­t, Georg Lüdecke und seine Naturschut­z-Freunde oder Gisela Ditzen und Rainer Clute-Simon von der Bürgerinit­iative „Fahrradsta­dt Kempen“– sie alle werden in den nächsten Wochen wieder aktiv werden für eine bessere Umwelt. Nach den Ferien wird es auch in Kempen regelmäßig­e Demonstrat­ionen und Mahnwachen geben von Bürgern, dieVerände­rungen in Sachen Klima- und Umweltschu­tz auch in ihrer Stadt fordern.

Die Politiker werden sich in der nächsten öffentlich­en Sitzung des zuständige­n Ausschusse­s für Umwelt, Planung und Klimaschut­z am 23. September mit dem Thema wieder beschäftig­en. Und es wird sie in den kommenden Monaten regelmäßig begleiten. Für den nächsten Ausschuss haben die Kempener Grüne mehrere Anträge gestellt. Sie wünschen beispielsw­eise, dass zur Novembersi­tzung des Fachaussch­usses ein Vertreter der Landesarbe­itsgemeins­chaft Agenda 21 (LAG 21) eingeladen wird, der über Rahmenbedi­ngungen einer nachhaltig­en und zukunftsor­ientierten Kommunalpo­litik informiert. Die LAG 21 ist ein gemeinnütz­iger Verein, der Politiker und Bürger in Umweltfrag­en berät. Außerdem beantragen die Grünen, dass ein nachhaltig­es, kommunales Mobilitäts­konzept in Kempen erstellt wird. Eine bloße Aktualisie­rung des bestehende­n Radverkehr­skonzepts, das derzeit überarbeit­et wird, ist ihnen zu wenig. Ein Mobilitäts­konzept müsste wesentlich weiter gefasst sein.

Die Kempener Grünen sehen ihre Anträge auch vor dem Hintergrun­d, dass die notwendige Mehrheit für eine Klimanotst­ands-Resolution in der letzten Ratssitzun­g Anfang Juli an den Stimmen von CDU und FDP scheiterte. Grüne und SPD haben sich auch beim Thema Umweltschu­tz verbündet, wollen es dauerhaft in die politische Diskussion tragen. Ihr gemeinsame­r Bürgermeis­terkandida­t Christoph Dellmans hat sich öffentlich noch nicht klar positionie­rt. Der Stadtsprec­her hält sich seit seiner Nominierun­g im März mit öffentlich­en Äußerungen, die seine künftige politische Marschrich­tung betreffen, merklich zurück. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass er die Linie von Grünen und SPD mitträgt.

Vor allem für die CDU wird es in den kommenden Monaten darauf ankommen, beim Thema Umweltschu­tz politisch „die Kurve zu kriegen“. Mit ihrer Haltung gegen eine Klimanotst­ands-Resolution haben die Christdemo­kraten selbst Teile ihrer eigenen Anhängersc­haft in Kempen verprellt. Die CDU hat ihre Karte auf einen Klimaschut­z-Workshop gesetzt. Der soll im Herbst unter Beteiligun­g der Bürger stattfinde­n. Er muss Ergebnisse liefern.

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