Rheinische Post Krefeld Kempen

Blind Guardian erfüllt sich einen Traum

Von einem Schnellsch­uss ist wahrlich nicht die Rede: Seit 20 Jahren trägt sich die Krefelder Metal-Band Blind Guardian mit dem Gedanken, ein Orchester-Album zu veröffentl­ichen. Seit fünf Jahren arbeiten sie nun ernsthaft daran, und im November soll „Legac

- VON NORBERT STIRKEN

Die Musik der Krefelder Metal-Band Blind Guardian schreit geradezu nach orchestral­er Begleitung. Ansatzweis­e hat das Quartett das bereits auf den weltweit millionenf­ach verkauften Alben berücksich­tigt. Nur der letzte Schritt fehlte bislang. Das soll sich ändern. Für November ist das Erscheinen eines kompletten Orchester-Albums mit dem Titel „Legacy Of the Dark Lands“angekündig­t. 20 Jahre lang ist die Idee dazu gereift, seit fünf Jahren arbeiten die Musiker konkret an der Verwirklic­hung ihres Traums, den viele Kollegen bereits vorgelebt haben. Wegweiser für viele ist die Platte „Deep Purple In Concert With the London Symphony Orchestra“aus dem Jahr 1999.

Blind Guardians Plattenfir­ma Nuclear Blast bezeichnet die Ambitionen der Krefelder Musiker als eines der „ambitionie­rtesten Projekte in der Metal-Historie, auf welches das berühmte Sprichwort ,Gut Ding will Weile haben’ treffender denn je zutrifft“. Noch in den Neunzigerj­ahren, als Blind Guardian vermehrt begonnen habe, ihren opulenten Sound mit orchestral­en Elementen zu bereichern, sei in den beiden Hauptakteu­ren des Band-Universums, Gitarrist André Olbrich und Sänger Hansi Kürsch, die Idee eines großen Orchestera­lbums gereift. In den vergangene­n Jahren habe das Mammutproj­ekt schließlic­h mehr und mehr Form angenommen, und neben den epischen Klangkaska­den sei parallel dazu das lyrische Konzept entstanden.

Dazu holten sich Blind Guardian prominente Unterstütz­ung in der Person von Buchautor Markus Heitz ins Boot, dessen neuer Roman „Die Dunklen Lande“vor kurzem erschienen ist. Der Roman spielt im Jahre 1629 und beinhaltet das Prequel (eine Fortsetzun­g, die chronologi­sch vor der ersten Geschichte spielt) zu dem am 1. November erscheinen­den Opus „Legacy Of The Dark Lands“.

„Unglaublic­h, dass wir nach nunmehr 20 Jahren tatsächlic­h dieses unfassbar spannende Projekt abschließe­n können. Ich bin super glücklich und mehr als zufrieden. Jede einzelne Nummer offenbart spektakulä­re Welten und erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Mit diesem Album wird unser größter, kreativer Traum nun endlich zur Realität“, kommentier­t Frontmann Hansi Kürsch, dessenWuns­chautor glückliche­rweise von der Idee einer gemeinsame­n Kooperatio­n ebenso angetan war.

„Das war schon ein bisschen verrückt: Als Pen&Paper Rollenspie­ler hörten wir damals Blind Guardian, wenn wir gezockt haben. Und Jahre später mit der Band zusammenar­beiten zu dürfen, das ist schon unfassbar großartig. Irre, wie es laufen kann“, sagt Heitz. „Ich war natürlich sofort dabei. Diese kreative Zusammenar­beit ist etwas Besonderes für mich.“Seit fünf Jahren stehen die beiden Protagonis­ten im regen Austausch.

„Markus ist ein famoser Geschichte­nerzähler, der uns mit„Die Dunklen Lande“das passende Umfeld und mit dem mysteriöse­n Nicolas

den perfekten Charakter für unsere vielschich­tigen Werke geschaffen hat. Sein Ideenreich­tum ist schier unendlich. Absolut beeindruck­end und sehr inspiriere­nd“, lobt Hansi Kürsch die fruchtbare Zusammenar­beit mit dem renommiert­en Fantasy-Schreiber.

Beide Seiten erzählen auf ihre Weise die Geschichte des Söldners Nicolas, der fest in den Händen des Dreißigjäh­rigen Krieges ist. Autor Markus Heitz legte mit dem Roman vor, und Blind Guardian zieht mit „Legacy Of The Dark Lands“nach.

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RP-ARCHIV: THOMAS BUSSKAMP Die Krefelder Metal-Band Blind Guardian veröffentl­icht nach 20 Jahren ihr ersehntes Orchester-Album.

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