Rheinische Post Krefeld Kempen
22. August 1812
Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als„Lawrence von Arabien“beschrieb die Felsenstadt Petra als „herrlichsten Ort der Welt“. Dabei war die Stadt, die einst die Hauptstadt der Nabatäer und ein wichtiger Handelspunkt des Nahen Ostens gewesen war, lange Zeit vergessen. Um das Jahr 1800 war die ehemalige Metropole mit ihren beeindruckenden Bauten nur noch eine ferne Erinnerung, eine Legende, der kaum jemand Glauben schenkte. Sollte dort tatsächlich mitten in der Wüste eine künstliche Oase mit funktionierenderWasserversorgung entstanden sein? Ein römisches Theater sollte sich dort befinden und Grabmäler, wie sie kaum jemand jemals gesehen hatte. Der erste Europäer, der den alten Legenden auf den Grund ging, war der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt. Er entdeckte die Ruinen der alten Handelsstadt am 22. August 1812, nachdem er antike Quellen studiert hatte und Hinweisen von Einheimischen gefolgt war. Anfang des 20. Jahrhunderts folgten erste archäologische Grabungen. Unter anderem fand man heraus, dass Petra sich tatsächlich selbst mit Wasser versorgt hatte: Es wurde aus zahlreichen Quellen über Aquädukte und in den Fels gehauene Leitungen in die Stadt gebracht. 1985 wurde Petra zum Weltkulturerbe ernannt. 2007 wurde die Stadt in einer weltweiten, jedoch von der Unesco nicht anerkannten Umfrage zu einem der sieben„Neuen
Weltwunder“gewählt.