Rheinische Post Krefeld Kempen
Millionenprogramm für vernetzte Integration in NRW
DÜSSELDORF (epd) Die Landesregierung will die Angebote zur Integration von Flüchtlingen und Zuwanderern ausbauen und verbessern.„Wir wollen allen Menschen in Nordrhein-Westfalen beste Chancen bieten. Deshalb werden wir die Integrationspolitik stärker systematisieren, denn viel zu lang ist die Qualität der Integration dem Zufall überlassen worden“, sagte NRW-Flüchtlingsund Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorstellung der Teilhabe- und Integrationsstrategie 2030. Integration sei eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft.
Das Programm, das in Abstimmung mit dem Beirat für Teilhabe und Integration erstellt wurde, sieht drei Schwerpunkte vor: die Erstintegration von Neuzugewanderten, die nachhaltige Integration in die Regelsysteme und die Gestaltung der Migrationsgesellschaft. Geplant ist beispielsweise der flächendeckende Ausbau des kommunalen Einwanderungsmanagements, das unter dem Titel „Einwanderung gestalten NRW“bislang in zwölf Modellkommunen erprobt wird – unter anderem in Köln, Moers und Neuss.
Bis 2022 soll das Einwanderungsmanagement in allen 54 kreisfreien Städten und Kreisen eingeführt werden. Dadurch sollen in den Kommunen alle Dienstleistungen zur Integration von Zuwanderern besser aufeinander abgestimmt und weiterentwickelt werden, zudem soll ein individuelles Fallmanagement für Zuwanderer eingerichtet werden. Das Land NRW unterstützt die entsprechenden Maßnahmen im kommenden Jahr mit 25 Millionen Euro.
Ein weiterer Punkt der Programms betrifft die berufliche Ausbildung von Flüchtlingen. Hierzu hätten das Integrations- sowie das Arbeitsministerium die Initiative „Gemeinsam klappt‘s“gegründet, die sich an junge Flüchtlinge zwischen 18 und 27 Jahren richtet und ihnen den Zugang zu Ausbildung, Arbeit und Qualifizierung ermöglichen soll, hieß es. Die Bildungs- und Integrationsangebote sollen zudem künftig auch in den Landeseinrichtungen für Flüchtlinge angeboten werden. Außerdem soll der Dialog mit den Muslimen auf eine breitere Basis gestellt werden. Dazu wurde die Koordinierungsstelle „Muslimisches Engagement in NRW“gegründet, die die Lebenswirklichkeit von Musliminnen und Muslimen in NRW besser sichtbar machen soll.