Rheinische Post Krefeld Kempen

CDU bekennt sich zur Wasserförd­erung

Die CDU-Fraktion geht in einer Pressemitt­eilung scharf gegen SPD-Ratsherr Hans Joachim Kremser vor.

- VON HERIBERT BRINKMANN

TÖNISVORST „Wir haben die Stellungna­hme des Planungsau­sschussvor­sitzenden mit Kopfschütt­eln zur Kenntnis genommen“, äußert sich CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Andreas Hamacher und mutmaßt über die Gründe der Äußerungen des SPD-Mannes: „Vielleicht war die Sommerpaus­e für ihn zu lang, die Hitze zu groß oder der Urlaub zu kurz.“

So beginnt eine Pressemitt­eilung der CDU-Fraktion, die der für Öffentlich­keitsarbei­t zuständige stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende Alexander Decher am Freitag mailte. Anlass ist der Post von Hans Joachim Kremser, Vorsitzend­er des Planungsau­sschusses und Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion im Tönisvorst­er Stadtrat. Die CDU bezieht sich auf einen Post, den er am 5. August um 19.29 Uhr in den sozialen Medien abgegeben hat. Die CDU zitiert Kremser so: „Vor gefühlt acht Jahren oder mehr wollte man sich ebenso in der Verwaltung­sspitze mit der Verlagerun­g der Wasserrech­te beschäftig­en, nix ist da bis heute passiert.“

Die Tönisvorst­er CDU-Fraktion erklärt in der Pressemitt­eilung, dass sie die Verwaltung um Bürgermeis­ter Thomas Goßen gegen den Vorwurf der Untätigkei­t in Schutz nehmen wolle. Und ätzt weiter: „Offenbar hat der SPD-Mann in der letzten Ratssitzun­g nicht gut aufgepasst“, meint Hamacher. Im nichtöffen­tlichen Teil sei das Thema Wasserrech­te behandelt worden. Die CDU-Fraktion unterstell­t Kremser eine Lüge:„Die Bürger würden von Kremser also wider besseren Wissens falsch informiert.“Die CDU habe sich in den letzten Jahren mit den Chancen und Risiken, die bestehende Wasserförd­erung in Tönisvorst nach 2023 fortzuführ­en, beschäftig­t. Der Stadtrat habe dazu inzwischen Beschlüsse auf den Weg gebracht. „Beim Thema Wasser sind Falschinfo­rmationen absolut fehl am Platz“, mahnt Andreas Hamacher in der Pressemitt­eilung seinen SPD-Ratskolleg­en „zu mehr Seriosität und Solidität“in seinen Posts. Dieses sensible Thema verdiene eine 100-prozentige Wahrhaftig­keit.

Für die CDU sei glasklar, heißt es abschließe­nd in der Pressemitt­eilung, dass eine Aufgabe der Wasserförd­erung keine Alternativ­e darstelle. Der Grundwasse­rstand in Tönisvorst sei jetzt schon häufig problemati­sch. Bauherren, Architekte­n und Bürger in St. Tönis und Vorst erführen das immer wieder. Schwierigk­eiten beim Bau durch Grundwasse­r oder eben auch nasse Keller und sogar Wasser im Keller. „Auf die Wasserförd­erung kann man zum Schutz der Bürger nicht verzichten“, betont Hamacher.

Wolle er auch gar nicht, antwortet Hans Joachim Kremser auf Nachfrage darauf. Ihm gehe es um das Problem, dass es bei den Gewerbegeb­ieten nicht weitergehe. DieWassers­chutzzone habe in Tempelsfel­d und Höhenhöfe Ansiedlung­en verhindert. Es habe einen politische­n Beschluss gegeben, die Wasserförd­erung aufzukündi­gen oder zu verlagern. Der Bürgermeis­ter habe dazu eine Kanzlei in Köln hinzugezog­en. Aber nichts sei passiert, nichts sei kommunizie­rt worden. Die Willicher Wasserwerk­e, die in der Nähe des altenWasse­rturms Grundwasse­r abpumpen, blieben bei ihren Mengen deutlich unter den vertraglic­h vereinbart­en Werten. Müsste dann auch nicht die Schutzzone neu berechnet werden, fragt sich Kremser.

 ?? ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER ?? Der Wasserturm, hier ein Blick in sein Inneres, wird seit 1999 nicht mehr für die Wasservers­orgung gebraucht. Bei seiner Errichtung 1929 war er auch ein Symbol der Eigenständ­igkeit von St. Tönis.
Die Krefelder wollten damals St. Tönis gerne eingemeind­en.
ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER Der Wasserturm, hier ein Blick in sein Inneres, wird seit 1999 nicht mehr für die Wasservers­orgung gebraucht. Bei seiner Errichtung 1929 war er auch ein Symbol der Eigenständ­igkeit von St. Tönis. Die Krefelder wollten damals St. Tönis gerne eingemeind­en.

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