Rheinische Post Krefeld Kempen
Windmühle, wilde Tiere und Wasserspaß
Familien besuchen Nordbrabant, um im Freizeitpark Efteling ihren Spaß zu haben. Dabei gibt es hier noch viel mehr zu entdecken.
Jeder Ort hat seine eigene Geschichte. Aber an längst nicht jedem Ort wird sie so liebevoll bewahrt wie in Heusden, einem kleinen Festungsstädtchen mit etwas mehr als 1000 Einwohnern in der niederländischen Provinz Nordbrabant. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier alles wieder in den Ursprungszustand versetzt, Gebäude nach alten Plänen wiederaufgebaut oder liebevoll restauriert. Der Besucher kann entlang der Festungsmauern wandern, durch kleine mit Blumen geschmückte Gassen spazieren und die Backsteingebäude bewundern. Und wer die Sorge hat, den Überblick zu verlieren, kann sich die Stadt in der Stadthalle Heusden im Miniaturformat ansehen.
Etwas ganz besonderes gibt es am Ufer der Maas zu sehen. Hier steht eine alte Windmühle aus dem 13. Jahrhundert. Sie gehört zu den ältesten Holzmühlen derWelt. Ihr Bewahrer ist Hubert Penn. Der ehemalige Kardiologe lebt schon lange in Heusden und jedes Mal, wenn er aus seinem Fenster die Mühle sah, ärgerte er sich. „Sie war nie in Betrieb, es war so schade“, sagt er. Penn machte sich schlau, fragte bei Behörden an und ließ sich mehrere hundert Stunden neben dem Job fortbilden. Mit Erfolg: Heute drehen sich die Mühlenflügel und Besucher können ins Innere sehen und sich von Penn erklären lassen, wie es zugehen kann, dass die Mühle nicht mit dem Boden verschraubt ist, sondern seit über 800 Jahren einfach nur auf Holzblöcken steht.
Sehenswert ist Heusden für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Trotzdem ist das Städtchen noch eine Art Geheimtipp. Denn die Region Brabant ist bei Familien vor allem durch eine Attraktion bekannt: Efteling. Der Freizeitpark, der regelmäßig neue Attraktionen bietet und seine hauseigene Show hat – in diesem Jahr heißt sie „Caro“und handelt vom Kreis des Lebens –, zieht Besucher in Strömen an. Bereits 1952 wurde hier der Märchenwald eröffnet, der auch heute noch die Herzen kleiner Besucher höher schlagen lässt. Für die größeren Gäste stehen Achterbahnen und Wassercoaster bereit. Und wer gar kein Fan von schnellen Fahrten ist, kann das verkitscht-verrückte Design auf sich wirken lassen, das auf Märchenparkmitgründer Anton Pieck zurückgeht. Pieck gilt bei den Niederländern als genial-verschroben. Beim Bau von Efteling soll er die Mitarbeiter angewiesen haben, mit der linken Hand zu arbeiten, sollten sie Rechtshänder sein – und umgekehrt. Damit nicht alles so perfekt aussieht, ein Stein auch mal nicht so gerade sitzt.
Wer mag, kann hier im Hotel oder im Häuschen im Freizeitpark übernachten. Familiengeeignet sind die Unterkünfte mit den vielen Betten allemal. Und gerade für Familien lohnt es sich, sich mehr als nur den einen Freizeitpark-Tag zu nehmen, um die Region zu erkunden.
20 Minuten mit dem Auto von bunten Maskottchen, wilden Abenteuerfahrten und Feenwesen entfernt liegt ‘s-Hertogenbosch, von den Einheimischen einfach nur Den Bosch genannt. Hier boomt das urbane Leben, es gibt viele Geschäfte zum Einkaufen, vor den Cafés und Restaurants drängen sich bei gutem Wetter die Menschen. Im Museum, aber auch anderswo, gibt es Spuren des berühmtesten Bürgers der Stadt, Hieronymus Bosch, zu entdecken. Zum Beispiel am Markt, wo das Haus steht, in dem der Künstler wirkte. Auf der guten Seite, der Nordseite – dank reicher Ehefrau.
Wer keine Lust auf eine herkömmliche Stadtführung hat, kann Den Bosch auch mit dem Boot erkunden. Verschiedene Touren entlang der Dieze, einem Nebenfluss der Maas, oder der Binnendieze, dem Kanalsystem innerhalb der Stadt, werden angeboten. Bei einer
geht es sogar unter der Stadt hindurch. Wer Kinder dabei hat, sollte den Snoeperij tum tum an der Ridderstraat besuchen. In dem alten Süßwarenladen gibt es traditionell hergestelltes Zuckerzeug, das man in Deutschland so nicht finden würde.
Für Kinder bietet sich auch ein Ausflug in den Safaripark Beekse Bergen an. Der 130 Hektar umfassende Park, in dem 172 verschiedene Spezies leben, bietet genug Attraktionen für einen oder sogar zwei Tage. Dabei entscheidet der Besucher selbst, ob er den Park zu Fuß, mit dem eigenen Auto oder bei einer geführten Safari im Bus entdecken will. Auch hier sind kürzlich neue Ferienhäuser mit viel Platz auch für größere Besuchergruppen entstanden.Wer in ihnen übernachtet, kann von der Terrasse aus Giraffen, Zebras und mehr beobachten.
Die Redaktion wurde von Visit Brabant zu der Reise eingeladen.