Rheinische Post Krefeld Kempen
Malerisch-ländliches Idyll: Malven in voller Blüte
(co) In dem Gedicht „Die Malve“von Ludwig Uhland (1787-1862) heißt es: Wieder hab ich dich gesehn,/ Blasse Malve! Blühst du schon?/ Ja! Mich traf ein schaurig Wehen,/ All mein Frühling welkt davon./ Bist du doch des Herbstes Rose. Uhland nennt die Malve bei ihrem volkstümlichen Namen Herbstrose. Damit wird sie zum Inbegriff poetisch-romantischer Wehmut. Sie steht für das Ende des für Blüte, Neubeginn, Leben und Erwachen stehenden Frühlings und deutet gleichzeitig auf den dunklen Herbst hin, in welchem sich die Natur zurückzieht.
Malvengewächse blühen von Mai bis September und sind damit, wie in dem Gedicht beschrieben, Boten des Sommers. Die lockeren, krautigen Rosenbüsche wachsen bis zu 1,20 m hoch und manchmal sogar darüber hinaus. Es gibt etwa 30 verschiedene Arten. Die bekannteste Ziermalve ist die ein- bis zweijährige Stockrose (Alcea rosea), auch Rosenpappel und Gartenmalve genannt. Im heimischen Garten schätzen Liebhaber sie aufgrund der filigranen und zarten Blüten, die in den verschiedensten Farben blühen. Sandra Joppen-Hellwig vom Naturschutzverbund Krefeld sagt: „Malvengewächse können dem Garten eine schöne Struktur verleihen. Hier kann man dank der vielen verschiedenen Malvengattungen eine schöne Varianz schaffen.“Neben der beliebten Stockrose kann das beispielsweise die zweijährige Wilde Malve (Malva sylvestris) sein. Sie blüht in einem intensiven Violett und wird aufgrund der Früchte, die käseförmig wachsen, auch Große Käsepappel genannt. Die Moschusmalve (Malva moschata) und der Echte Eibisch (Althaea officinalis) besitzen weiß-, zartrosa- und lilafarbene Blüten und schaffen dabei eine schöne Vielfalt. Den Echten Eibisch, bekannt als Heilpflanze, trifft man oft in Klostergärten an. Insgesamt sind Malven sehr pflegeleicht. Ist ein sonniger Standort mit durchlässig-nahrhaftem Boden gefunden, kann die Malve im frühen Herbst gepflanzt werden und im Folgejahr kann man sich an den Malvengewächsen erfreuen.