Rheinische Post Krefeld Kempen
Auch für Lehrer gibt’s eine Schultüte
An der Kempener Gesamtschule starten nicht nur 189 Schüler als Fünftklässler, sondern auch 16 neue Lehrer. Maren Ackermann und Erik Heidemann sind zwei davon. Sie werden erstmals auch als Klassenlehrer eingesetzt.
KEMPEN Maren Ackermann und Erik Heidemann ist die Begeisterung anzusehen. Die Rheinbergerin und der Hülser freuen sich auf die neue Aufgabe, denn für beide hat an der Gesamtschule Kempen nun ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Sie treten nach dem Referendariat und einem kurzen ersten Gastspiel als Lehrer an der Gesamtschule ihre erste feste Stelle an und übernehmen dabei jeweils gleich eine fünfte Klasse.
Erik Heidemann ist dabei kein ganz Fremder. „Ich hatte das Glück und konnte direkt nach dem Referendariat an der Netttetaler Gesamtschule eine Vertretungsstel
„Ich habe seinerzeit selber einen SportLeistungskursus belegt, und der künftige Sport-Schwerpunkt ist ganz nach meinem
Geschmack“
Erik Heidemann
le an der Kempener Gesamtschule übernehmen“, erzählt der 28-Jährige. So sind ihm Schule und Team schon ein wenig vertraut. Vor dem Hintergrund, dass die Gesamtschule mit der kommenden Oberstufe einen Leistungsschwerpunkt Sport einrichten möchte, und die Fächer des jungen Lehrers Sport und Biologie sind, war die Freude doppelt groß, dass es im Rahmen des so genannten schulscharfen Auswahlverfahrens mit der Stelle in Kempen geklappt hat. „Ich habe seinerzeit selber einen Sport-Leistungskursus belegt. Der künftige Sport-Schwerpunkt ist ganz nach meinem Geschmack“, sagt Heidemann.
Lehrer zu werden, war immer eine Option für ihn. Im Sport leitete er schon früh Gruppen an und merkte, dass ihm dasVermitteln vonWissen Freude machte. In Köln startete der Hülser zunächst mit Sportmanagement-Studium, um dann ins Lehramtsstudium zu wechseln, wobei Biologie als Unterrichtsfach dazu kam. Eine Entscheidung, die er nicht bereut hat.
Dass Schule ihr Spaß macht, stellte Maren Ackermann schon früh fest. „Ich hatte als Kind eine Tafel und habe sehr gerne Schule gespielt, wobei ich natürlich immer die Lehrerin war“, erinnert sich die 28-Jährige. Nach dem Abitur ging es für zwei Monate nach Italien. Danach startete die Rheinbergerin ihr Lehramtsstudium mit den Fächern Spanisch und Deutsch in Essen. Das Referendariat erfolgte an einem Gymnasium in Wesel. Allererste schulische Erfahrungen sammelte Ackermann als Klassenlehrerin eines vierten Schuljahres.
„Was mich in der Kempener Gesamtschule unter anderem so be
geistert, ist die Tatsache, dass die Schüler in der Oberstufe mit Spanisch eine dritte Sprache beziehungsweise eine zweite Sprache lernen können“, sagt Maren Ackermann, die schon von Studienreisen mit ihren Schülern nach Barcelona träumt. Sie selbst verbrachte im Rahmen ihres Studiums einige Zeit in Spanien. „Ich bin schon ein wenig aufgeregt, vor neuen meiner Klasse zu stehen. Aber ich habe meinen Glücksbringer dabei“, sagt sie. Es handelt sich um denVerlobungsring ihrer Eltern, den sie von ihnen zum Abitur geschenkt bekam. Bei allen folgenden Prüfungen im Studium trug sie ihn und das wird auch in den ersten Wochen als Klassenlehrerin so sein.
Als eine positive Anspannung beschreibt Erik Heidemann sein Gefühl für Unterrichtsbeginn im neuen Schuljahr. „Ich finde es gut, dass an der Gesamtschule das doppelte Klassenlehrerprinzip gilt und man mit einem erfahrenen Kollegen die Klassenleitung gemeinsam übernimmt“, sagt er. Den Kindern nicht nur einfach Wissen zu vermitteln, sondern Spaß an Schule zu wecken und sie auf dem Weg zu eigenständigen und zielstrebigen Heranwachsenden zu begleiten, das haben sich beide Junglehrer vorgenommen.
Zum Schulstart hat sich die Gesamtschule indes etwas Besonderes für ihre neuen Lehrer einfallen lassen. Im Büro von Uwe Hötter stapeln sich die Schultüten. Gleich 16 Stück liegen in einer Holzkiste. „Für jeden neuen Lehrer sowie unsere neue Schulsozialarbeiterin gibt es zum Schulstart eine Schultüte. Die Idee dieser netten Begrüßung hatten unsere Lehrer der fünften Klassen vom vergangenen Jahr“, berichtet der Schulleiter.