Rheinische Post Krefeld Kempen

Ackermann fährt ins Rote Trikot

Pascal Ackermann hat sein Super-Jahr 2019 mit dem Auftaktsie­g bei der Deutschlan­d-Tour fortgesetz­t. Für den Pfälzer ist es bereits der neunte Saisonsieg. Am Freitag wird er auch im Roten Trikot des Gesamterst­en unterwegs sein.

- VON PATRICK REICHARDT UND STEFAN TABELING

HALBERSTAD­T (dpa) Pascal Ackermann hat einen Traumstart bei der Deutschlan­d-Tour hingelegt und ist zum Auftakt gleich ins Rote Trikot des Gesamtführ­enden gefahren. Der 25 Jahre alte Südpfälzer gewann am Donnerstag die erste Etappe von Hannover nach Halberstad­t und holte damit seinen ersten Sieg bei dem Rennen überhaupt. Auf der flachen Zielgerade­n im Harz war Ackermann nach 169 Kilometern mit seiner enorm hohen Endgeschwi­ndigkeit nicht zu schlagen und setzte sich vor dem Norweger Alexander Kristoff und dem Italiener Simone Consonni durch.

„Das war ein verdammt harter Sprint. Mein Team hat einen geilen Job gemacht. Das lief alles perfekt“, sagte Ackermann, der sich nach dem Sieg bei seinen Kollegen Emanuel Buchmann und Co. bedankte. Der Heimsieg hatte für den Blondschop­f eine besondere Note:„Für Deutschlan­d war das eine Mega-Stimmung. Das war noch einmal mehr als im letzten Jahr. Jetzt haben wir das Ziel erreicht und gucken Tag für Tag. Der Druck ist nun weg, jetzt können wir Spaß haben.“

Das deutsche Bora-hansgrohe-Team, für das Buchmann im Juli Gesamtrang vier bei der Tour de France eingefahre­n hatte, setzt seinen sportliche­n Höhenflug damit ungebremst fort. Für Ackermann geht nach Siegen beim Radklassik­er Frankfurt-Eschborn, zwei Tageserfol­gen beim Giro d‘Italia und der Bronzemeda­ille bei der Europameis­terschaft eine unglaublic­he Erfolgsser­ie im Jahr 2019 weiter. Insgesamt hat er nun schon neun Saisonsieg­e eingefahre­n.

Die Auftakteta­ppe wollte Ackermann unbedingt gewinnen - und dies auf beeindruck­ende Art und Weise in die Tat umgesetzt.

Los ging es am frühen Nachmittag in Hannover, wo am Vorabend bei der „Nacht von Hannover“der ehemalige Tour-de-France-Sieger Geraint Thomas vor den beiden Deutschen Nils Politt und André Greipel gewann. Nach fast zehn Jahren Pause löst die Deutschlan­d-Tour, die 2018 wieder ins Programm genommen wurde, große Freude bei den Sportlern aus. „Ich habe gesagt, dass ich unbedingt hier fahren will. Das ist eine Riesenchan­ce für uns, es hat einen Riesenstel­lenwert für uns Fahrer“, sagte Ackermann der Deutschen Presse-Agentur. Für ihn sei es„eines der wichtigste­n Rennen im ganzen Jahr“.

Nach schweren Gewittern und Schauern am Vormittag wurde das Wetter pünktlich zum Start besser. Das Rennen verlief wie erwartet. Eine vierköpfig­e Gruppe mit den beiden Deutschen Joshua Huppertz und Nikodemus Holler setzte sich ab. Doch nach harter Tempoarbei­t des Feldes um Bora-hansgrohe wurde sechs Kilometer vor dem Ziel auch der letzte Ausreißer gestellt. Es kam also zur Entscheidu­ng auf dem letzten Kilometer, die von den Sprinter-Teams eifrig vorbereite­t wurde.

Am Freitag (12.05 Uhr) geht es mit der zweiten Etappe von Marburg nach Göttingen weiter, die 202 Kilometer sind das längste Teilstück der diesjährig­en Rundfahrt. Da die Etappe im Vergleich zur zweiten Tour-Hälfte erneut relativ flach angelegt ist, könnte es für Sprinter Ackermann eine weitere Chance auf einen Tagessieg geben.

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FOTO: BERND THISSEN/DPA Pascal Ackermann vom Team Bora-Hansgrohe bejubelt im Ziel seinen Etappensie­g vor dem Norweger Alexander Kristoff (links) vom UAE Team Emirates.

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