Rheinische Post Krefeld Kempen
Informationen für Lebensrettung lagern im Kühlschrank
Die sogenannte Notfalldose ist kostenfrei erhältlich. Initiiert hat die Aktion der Krefelder Seniorenbeirat auf Anraten der Landesseniorenvertretung.
(RP) Bei einem Notarzteinsatz spielt der Faktor Zeit oft eine entscheidende Rolle, weshalb Informationen über Vorerkrankungen beziehungsweise Medikamenteneinnahmen des Patienten schnell gefunden werden müssen. Genau in dieser Situation hilft die „Notfalldose“. Diese ist auch für Krefelder Bürger an verschiedenen Stellen kostenfrei erhältlich. Auf Anregung der Landesseniorenvertretung Nordrhein-Westfalen hat der Krefelder Seniorenbeirat das Projekt Notfalldose initiiert.
Die kleine runde Plastikbox mit weißem Kreuz auf grünem Grund enthält wichtige medizinische Angaben für Notärzte und Rettungsdienst – und lagert gut sichtbar in der Kühlschranktür. Der Kühlschrank als Aufbewahrungsort ergibt Sinn, weil er in allen Haushalten vorhanden und schnell zu finden ist. Somit erhalten Rettungskräfte in kürzester Zeit wichtige Informationen.
In der Dose steckt ein Formular mit den wichtigsten Daten des Patienten. Allergien, Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten und Patientenverfügungen lassen sich so auf einen Blick erfassen. Ein aktueller Medikamentenplan hilft den Rettungskräften, die richtigen Mittel zu verabreichen. Auch der letzte Arztbrief und die Angaben zu einer Kontaktperson kommen hinein. Kleine Aufkleber auf dem Kühlschrank und innen auf der Haus- oder Wohnungstür weisen auf die Notfalldose hin. Es sei außerdem sinnvoll, außen auf die Dose ein Foto zu kleben, um sie eindeutig zuordnen zu können. Die Notfalldose ist hauptsächlich für alleinstehende Personen mit Vorerkrankungen gedacht. Doch auch Angehörige haben relevante Informationen in einer für sie stressigen Situation nicht immer parat. Gedacht ist die Dose allerdings nicht nur für ältere, sondern auch für jüngere Menschen mit Vorerkrankungen.
2500 Notfalldosen wurden angeschafft, die an folgenden Stellen kostenfrei erhältlich sind: Beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Krefeld, Mühlenstraße 42, bei der Pflegeberatung und Altenhilfe der Stadt Krefeld, St.-Anton-Straße 69-71, beim Seniorenclub Bürgertreff der Krefelder Familienhilfe, Ostwall 85, beim Altenclub„Die Brücke“, Bahnhofstraße 57, im Seniorenclub „Em Cavenn“, AlbertSteeger-Straße 27, beim Altenclub „Feierabend“, Sternstraße 61, beim Seniorentreff „Im Konvent“, Konventstraße 17 und über die Mitglieder des Seniorenbeirates. Die Notfalldose wird außerdem in vielen Krefelder Apotheken, im Handel oder unter www. notfalldose.de angeboten. Die Kosten variieren und betragen rund vier bis fünf Euro pro Stück.
„Wir wünschen uns, dass viele Krefelder Unternehmen, Krankenhäuser und Vereine Notfalldosen kaufen und an Bürger verschenken oder zum Selbstkostenpreis anbieten“, erzählt Karl-Heinz Kraus vom Seniorenbeirat. Der Seniorenbeirat der Stadt setzt sich aktiv für die Interessen der Krefelder Senioren ein. Er berät die Verwaltung und die politischen Gremien der Stadt im Hinblick auf die spezifischenWünsche, die die älteren Menschen für das Leben in ihrer Stadt haben. Darum nehmen die Mitglieder auch gerne Anregungen und Beschwerden entgegen, um sie an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Der Seniorenbeirat tagt öffentlich. Informationen gibt es im Internet unter www.krefeld. de/de/soziales/seniorenbeirat-der-stadt-krefeld/.