Rheinische Post Krefeld Kempen

Grüne für freie Fahrt für Radler auf Bahnradweg

Auf der alten Bahntrasse in Nettetal sollen Radfahrer ungestört vom Autoverkeh­r fahren können. Dafür müssten an mehreren Stellen Vorfahrten geändert werden.

- VON EMILY SENF

NETTETALDe­r Bahnradweg zwischen Kaldenkirc­hen und Kempen führt quer durch die Landschaft und ist sehr schön zu fahren, findet Christian Küsters.„Er wird gut angenommen, und an Wochenende­n ist es dort brechend voll“, berichtet der Ortsverban­dsprecher der Nettetaler Grünen. Zudem würden ihn viele Schüler für ihren Schulweg mit dem Rad nutzen. Küsters fragt: „Warum haben Radfahrer dort nicht überall Vorfahrt?“

Darum hat die Grünen-Fraktion einen Antrag formuliert, mit dem sie das Fahrradfah­ren attraktive­r machen will, sagt Küsters. Darin wird die Verwaltung damit beauftragt, die Vorfahrtsr­egelung am Bahnradweg auf Nettetaler Gebiet so zu ändern, dass dieser Vorfahrt vor Wirtschaft­swegen erhält. Dafür müssten versetzt angebracht­e Schilder entfernt werden, die die Durchfahrt mit Fahrradanh­ängern oder Lastenräde­rn erschweren, heißt es im Antrag. Im Moment noch gibt es an einigen Stellen Schilder und Markierung­en, die den Radverkehr ausbremsen, weil dort eine querende Straße Vorfahrt hat. Das sei auch deswegen ärgerlich, weil es sich manchmal um wenig genutzte Wirtschaft­swege handelt, für den die Radfahrer sicherheit­shalber bremsen müssten. In ihrem Antrag zählen die Grünen für die Strecke von Kaldenkirc­hen bis Lobberich acht Stellen auf.

Stattdesse­n soll der Radweg in diesen Bereichen über die querenden Straßen farblich markiert werden, für Autos sollen Stoppschil­der angebracht und Haltelinie­n aufgemalt werden. Das sei sicherlich eine Situation, an die sich Autofahrer erst gewöhnen müssten, sagt Küsters. Doch er nennt als Beispiel die Niederland­e, wo Autospuren zu Fahrradspu­ren umgeändert worden seien,„und das funktionie­rt“, sagt Küsters.

Für die Grünen geht es darum, eine Verkehrswe­nde zu erreichen – gerade nach dem Stadtratsb­eschluss, „den Weg der Stadt Nettetal zur klimafreun­dlichen Stadt konsequent weiterzufü­hren“. Während auf Kreisebene mit Krefeld undVenlo eine Machbarkei­tsstudie zur Errichtung eines Radschnell­wegs diskutiert werde, wollten die Grünen Nettetal schon mal zeigen, wie mit einfachen Mitteln eine komfortabl­ere Situation für Radfahrer geschaffen werden könne, sagt Küsters. Handlungsb­edarf sehen die Grünen auch deswegen, weil ihr 2015 beantragte­s Radverkehr­skonzept noch nicht umgesetzt worden sei, sagt Küsters: „Wir warten darauf.“

Am Freitag, 30. August, wollen die Grünen zwischen 7 und 8 Uhr mit einer Aktion an Kreuzungen des Bahnradweg­s mit Wirtschaft­swegen in Kaldenkirc­hen, im Sassenfeld und im Oirlich auf die ihrer Meinung nach unbefriedi­gende Situation aufmerksam machen.

„Er wird gut angenommen und an Wochenende­n ist es dort brechend voll. Warum haben Radfahrer dort nicht überall Vorfahrt?“

Christian Küsters Grünen-Vorsitzend­er Nettetal

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FOTO: GRÜNE Aktuell müssen Radler wie hier im Sassenfeld bremsen.

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