Rheinische Post Krefeld Kempen
Demokratie stirbt
Danke für diesen Redaktionsbeitrag von Jens Voss. Es ist wirklich ein Beweis, was die Grünen und die SPD wirklich sind. Verhinderung und Verbote um jeden Preis, Umverteilung statt Markt und Kostentreiber. Herr Meyer will erneut OB werden... Was Sinnvolles außer Reden halten hat er denn vollbracht? Mir fällt absolut nichts ein. Ziel ist es wohl, dass alle Vernunft über den Jordan fegt und uns Bürger zu „Geiseln“für deren Machtspielchen zu machen. So stirbt der demokratische Geist immer mehr.
Dieter Herten, Krefeld lig. Die Kaufkraft sinkt mit Folgen u. a. für die Innenstadt. Die Einnahmeseite des städtischen Haushalts dürfte mit hohen Ausfällen betroffen sein, die Ausgabenseite hingegen mit um so höheren Sozialkosten belastet usw. usw.
Das „arme Krefeld“geht nicht allein auf das Konto der SPD-Grüne-Koalitionen. CDU und FDP wollten marktgläubig bleiben und nicht einsehen, dass gerade im Bau- und Planungswesen die Stadt als Korrektiv und Initiant tätig sein muss. Eine vorausschauende Grundstücksbewirtschaftung seitens der Stadt wurde bewusst abgeschafft (und von privater Seite gern genutzt). Über die Folgen könnte man Doktorarbeiten schreiben. Auf die Nutzung der riesigen Chancen, die gerade in der vorzüglichen OPNV-Anbindung der Innenstadt liegen, wird man vergebens warten. Private Investoren werden die großen Potentiale des Altbestandes nicht erschließen, wenn die Stadt nicht im Vorlauf ordnend tätig wird.
Wer Krefeld endlich aus dem Tief der Strukturkrise der 60er und 70er Jahre herausholen will, braucht Einsicht in eine hochdifferenzierte Lage, Mut zur Entscheidung, einen langen Atem, das Talent, die Mehrzahl der Wähler auf den langen Weg der Veränderungen mitzunehmen und deren Vertrauen zu erwerben und zu erhalten. Gibt es das überhaupt in der kurzatmigen Kommunal-Demokratie?
Ein Trost: Städte kriegt man einfach nicht ganz kaputt!
Renate Wilkes-Valkyser, Krefeld unsinnigen Begehungen bei Trockenheit, wo dann von den angegebenen Problemen natürlich nichts zu sehen ist und eine Gefährdung abgestritten wird. Wegen der tiefen und ausgedehnten Pfützen nach Niederschlägen werden Material und Wasser bis auf den Geh-/Radweg geschleudert, und der Schotter liegt dort monatelang umher. Teilweise überflutet das Wasser die halbe Fahrbahnbreite. Die Tiefe der Pfützen ist nicht erkennbar, darunter verbergen sich auch Kanten und Löcher am Rande, was beim Ausweichen unerkennbar gefahrenträchtig ist, weil Schäden am Fahrwerk auftreten können. Dabei ist die straßenbautechnische Herausforderung trivial und mit etwas Kreativität und Pragmatismus innerhalb weniger Tage lösbar. Die wegen der ständigen Wasseransammlungen abgesunkenen Bereiche von wenigen Quadratmetern müssen und können mit einem Minimalaufwand ausgeglichen werden, die Ränder fachgemäß befestigt und regelmäßig gewartet werden, was in der Vergangenheit trotz regelmäßiger Hinweise unterblieben ist. Außerdem ist dort ein Parkverbot auf den Grünflächen einzurichten, ähnlich wie am Großhüttenhof mit Totholzstämmen. Eine kleine Senke auf dem Rad/Fußweg über dessen ganze Breite längs des unbebauten Grundstücks führt zu einer Überflutung in ganzer Breite, der man über unbefestigtes Gelände ausweichen muss, was man als Rollstuhlfahrer oder mit Kinderwagen/Rollator nicht kann.
Der Eindruck an einer wegen Gewerbegebiet, TÜV und Straßenverkehrsamt stark frequentierten Gegend Krefelds/Bockums ist an Schäbigkeit kaum zu übertreffen. Eine Visitenkarte sieht anders aus!
Carlheinz Swaczyna, Krefeld Krefeld stirbt nicht an den Rändern, sondern in der Innenstadt! Hochwertiges urbanes Leben bringt die Stadt weiter. Was mich aber sehr gestört hat, ist die Übernahme von Beschwichtigungsversuchen von SPD und CDU „es ist ja noch nichts entschieden“und „es sind nur noch sechs Flächen im Verfahren“. Dem ist nicht so. Alle sechs Flächen für Krefeld sind noch im Verfahren. Der Regionalrat hat sie auf den Weg gebracht. Während des laufenden Verfahrens kann niemand etwas hinzufügen oder herausnehmen. Es ist richtig, dass einige Flächen mit „rot‘“gekennzeichnet sind, das liegt an der Bewertungszahl. Aber sollte sich herausstellen, dass in anderen Gebieten so viele Flächen nach Abschluss des Verfahrens herausfallen und die Zahl der angestrebten Wohneinheiten nicht erreicht wird, können diese rot gekennzeichneten Flächen herangezogen werden. Diese Fakten habe ich mir diese Woche noch einmal von der Ansprechpartnerin des Regionalrates bestätigen lassen. Die Regionalverwaltung erstellt nach Abschluss des Beteiligungsverfahrens ein Vorlage, in der die definitiven Flächen enthalten sind. Der Regionalrat entscheidet dann darüber. Deshalb halten wir es weiterhin für wichtig, die aus unserer Sicht weitere Inanspruchnahme von Grünflächen bzw. landwirtschaftlichen Flächen zu verhindern. Fakt ist auch, dass eine politische Willenserklärung des Stadtrates mit dem Tenor „Wir wollen diese Flächen nicht!“nicht ausreicht. Die Verwaltung muss wie jeder andere Einwänder auch argumentativ zu den Flächen Stellung nehmen.
Günter Föller, Bezirksvertreter Bündnis 90/ Die Grünen in der BV Hüls, Mitglied des Planungsausschusses der Stadt Krefeld Große Aufregung herrscht derzeit bei den Themen Steingärten und Nachverdichtung. Hat sich schon einmal Gedanken gemacht, dass die Steingärten auch aus der Not geboren sein können, wenn ältere Mitmenschen z. B. aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage sind, ihre Vorgärten zu pflegen? Scheinheilig und pauschal verteufelt die Politik dieses Vorgehen, verschweigt aber, das still und heimlich immer mehr für die Naherholung und als Frischluftschneisen wichtige Außenbereiche der Städte zugebaut werden. So sollen in Krefeld 70,8 ha als neue Baugebiete ausgewiesen werden, obwohl in der Innenstadt 7.000 Wohnungen leerstehen und bis 2040 mit einem Rückgang der Einwohnerzahlen gerechnet wird. Wo ist da die Verhältnismäßigkeit? Auch in Bezug auf den Klimawandel, da das Wohnen am Stadtrand zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen führen wird. Die Verknüpfung des Neubaugebietes Ottostr. (30 ha) mit der Auflage, einen zusätzlichen Haltepunkt an der Bahnstrecke Düsseldorf-Krefeld-Kleve im Bereich Obergplatz zu schaffen, ist da Augenwischerei und nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Mir tun die Kleingartenpächter, der Kinderbauernhof Mallewupp und die vielen Jogger/Radfahrer leid, die dieses Naherholungsgebiet nutzen. Nicht zu vergessen, das sich in unmittelbarer Nähe beidseits der Horkesgath (Bahnübergang) auch eine große und wichtige Brunnengalerie zur Förderung des Trinkwassers befindet. Auch aus diesem Grund wäre eine Versiegelung der Freiflächen durch ein großes Neubaugebiet kontraproduktiv.
Heiner Westermann, Krefeld Solange nicht bewiesen ist, wer für die Tat verantwortlich ist, halte ich es für wenig zielführend, hinter diesem „Protest“pauschal einen Umweltschützer zu vermuten. Wer sagt denn, dass es sich nicht um einen ganz „normalen“Nachbarschaftsstreit handelt?
Wir spüren den Klimawandel in diesem Sommer mit fast 42°C am eigenen Leib. Vielleicht ist dem Autor Jens Voss noch nicht klar, in welchem Umfang dieser Klimawandel bereits fortgeschritten ist. Er sollte sich freuen, wenn immer mehr Menschen sich für diese Kampagnen „ereifern“.
Und - wir brauchen keine neuen staatlichen Verbote zur Gestaltung von Vorgärten. Es gibt sie schon (§8 Abs. 1 BauO NRW). Unbebaute Flächen von bebauten Grundstücken sind hiernach als Grünflächen anzulegen oder anderweitig zu bepflanzen. Graue Schotterwüsten erfüllen diese Vorgaben nicht. Sie sind damit de facto illegal. Leider wird dies von den Kommunen bislang weder kontrolliert noch geahndet.