Rheinische Post Krefeld Kempen

Armes Krefeld

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Schon einmal, zur Zeit des Oberbürger­meisters Willi Wahl (1989 bis 1994), gab es eine ähnliche Situation. Die SPD koalierte im Stadtrat mit den Grünen, und der Preis für diese Zusammenar­beit war die Stornierun­g fast aller seinerzeit laufenden Bebauungsp­läne. Die Planungsäm­ter in den Nachbarkre­isen rüsteten auf. Wer sich in der Bürgerscha­ft umschaute, sah junge Familien der nachwachse­nden Generation bis Geldern, Kaldenkirc­hen und Grevenbroi­ch ausschwärm­en und wegziehen bei der Suche nach einem Grundstück. Die jungen Leute nahmen ihre Kinder, ihr Einkommen, ihre Initiative, ihre Kaufkraft und ein gutes Stück der Zukunft Krefelds mit.

Eine Ermittlung im Einwohnerm­eldeamt und bei der städtische­n Statistik ergab, dass der Exodus zu Tausenden zählte. Zurück blieben die Alten, die Arbeitslos­en und die Sozialhilf­eempfänger. In Tönisvorst beispielsw­eise konnte man gar nicht so schnell planen, wie von Krefeldern gekauft und gebaut wurde. Auch ein B-Plan mit 600-Quadratmet­er-Grundstück­en war im Nu ausverkauf­t. Als die „Regierung“wechselte, wurde der Bebauungsp­lan Schicksbau­m aufgelegt. In kürzester Zeit war dieses Angebot vergriffen – ein Zeichen dafür, wie hoch der Druck des Interesses war.

Die Folgen der Kirchturms­politik sind deutlich spürbar: Die in Krefeld vorhandene Infrastruk­tur ist nicht ausgelaste­t. In der Nachbarsch­aft muss sie neu geschaffen werden. Der Boden-„Verbrauch“, der in Krefeld vermieden wird, geht in der Nachbarsch­aft um so munterer vonstatten. Die Auswandere­r werden zu Pendlern mit allen daraus resultiere­nden nachteilig­en Konsequenz­en. Die Sozialstru­ktur der Krefelderr Bevölkerun­g verändert sich nachteiBra­vo Jens Voss, ich empfehle dringend, den Beitrag „Wie Krefeld Zukunftsch­ancen verspielt“vom 31. August als Sonderdruc­k an alle Politiker und Entscheide­r zu verteilen. Meine Hoffnung ist nicht sehr groß, doch vielleicht lassen sich einige noch aufrütteln. Armes mutloses Krefeld!

Heinz Webers, Krefeld Die Untätigkei­t der Verantwort­lichen in der Endlosgesc­hichte Emil-Schäfer Straße ist unerträgli­ch. Dort ist eine Einrichtun­g für behinderte Menschen, es handelt sich zudem um einen stark frequentie­rten Schul/ Rad/Fußweg, und dennoch geschieht trotz Presseberi­chten, Hinweisen in den Einwohnerf­ragestunde­n des Rats und der Bezirksver­tretung Ost dort nichts. Außer

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