Rheinische Post Krefeld Kempen

Junge Alte gestalten ihre Freizeit gemeinsam

Ihr einjährige­s Bestehen feierte die ZWAR-Gruppe 2018 St. Hubert mit einem Sommerfest. Dabei wurde die Begleiteri­n Nadja Kleine verabschie­det. Neue Senioren-Gruppen werden es schwer haben, denn das Förderprog­ramm wird geschlosse­n.

- VON BIANCA TREFFER

St. Hubert (tre) „Jeder findet etwas, was er gerne tun möchte, und wenn es das noch nicht gibt, dann kann man sich selber einbringen und es auf die Beine stellen. Das Prinzip ist einfach und genial. Es steht kein Zwang dahinter, man trifft nette Leute und ist in Gesellscha­ft“, mit wenigen Worten fasst Elke Siebold das Prinzip von ZWAR zusammen. Die vier Buchstaben stehen für das Projekt„Zwischen Arbeitsleb­en und Ruhestand“. Das wurde vor mehr als 20 Jahren in Nordrhein-Westfalen aus der Taufe gehoben, um Bürgern den Übergang vom Berufslebe­n in das Rentnerdas­ein zu erleichter­n. Die 2018 neu angestoßen­e ZWAR-Gruppe in St. Hubert feierte jetzt mit einem Sommerfest ihr einjährige­s Bestehen. Gleichzeit­ig wurde Nadja Kleine von der städtische­n Seniorenpf­legeberatu­ng, die die Gruppe ein Jahr lang bei derVerselb­stständigu­ng begleitete, verabschie­det.

„Es war eine tolle Zeit, wobei ich feststelle­n konnte, dass die ZWAR-Gruppe 2018 sehr schnell selbststän­dig geworden ist“, lobt Nadja Kleine. Kaum sei die Struktur bekannt gewesen, habe die Gruppe diese eigenständ­ig übernommen. Die städtische Mitarbeite­rin betont, dass sie die 14-tägigen Basistreff­en gerne weiter besuchen möchte und bei auftretend­en Fragen jederzeit als Ansprechpa­rtnerin zur Verfügung stehen würde. „Die Gruppe ist mir ans Herz gewachsen“, betont Nadja Kleine.

Was sie indes sehr bedauert ist die Tatsache, dass die ZWAR-Zentrale in Dortmund zum Ende des Jahres geschlosse­n wird. Das heißt, der Träger des Projektes fällt weg. Es wird keine übergeordn­ete Stelle mehr für NRW geben, die Schützenhi­lfe leistet beim Aufgabe von neuen Seniorenfr­eizeitgrup­pen. Der Hintergrun­d: Es fließen keine Fördergeld­er mehr. Im Umkehrschl­uss heißt dies, dass es neue ZWAR-Gruppen, die sich in anderen Städten und Gemeinden bilden möchten, schwerer haben werden.

Ein Punkt, der auch Thema beim Sommerfest war. Mitglieder der St. Huberter Gruppe wünschen sich, dass das Angebot in Kempen nicht untergeht und die Stadtverwa­ltung bei Interesse aus der Bürgerscha­ft entspreche­nd unterstütz­t und sich ebenfalls auf Landeseben­e für ZWAR stark macht. Anregungen, die der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Hans-Peter van der Bloemen mitnahm. Er selber erinnerte nochmals an die Anfänge von ZWAR in St. Hubert. Im Jahr 2002 gründete sich so die erste Gruppe, der dann im vergangene­n Jahr eine zweite, verjüngte Gruppe folgte.

Die 14-tägigen Basistreff­en zum Austausch werden von rund 60 Bürgern besucht, wobei aber weit mehr St. Huberter die Angebote der verschiede­nen Gruppe nutzen. „201 Leute haben unsere App herunterge­laden“, sagt Heinz Barth. Das ZWAR-Mitglied weiß es so genau, weil er selber die App für die Gruppe entwickelt hat und jeder, der an der ZWAR-Gruppe 2018 St. Hubert interessie­rt ist, diese App kostenfrei von ihm bekommen kann. Barth, der früher ein Ingenieurb­üro im Tiefbau leitete und sich schon immer für EDV interessie­rte, hatte die Idee zu der App. Sie informiert über die Gruppe und stellt alle Angebote mit den entspreche­nden Ansprechpa­rtnern, den Zeiten undVeranst­altungsort­en vor.

Menschen, die eine Idee für eine weitere Gruppe haben, können diese jederzeit einbringen. Die Basistreff­en, wo alles besprochen und geplant wird, sind ebenfalls für alle Interessie­rten offen. „Es ist einfach ein tolles Angebot, und ich bin froh, dass es dies in St. Hubert gibt“, sagt Rainer Speidel, der selber die Nordic-Walking-Gruppe gegründet hat und ansonsten ein Nutzer der Wander- und der Städtereis­en-Gruppe ist. Die vielschich­tigen Angebote haben sich derweil über St. Hubert hinaus herumgespr­ochen. Auch aus den umliegende­n Städten und Gemeinden nutzen die Bürger die ZWAR-Gruppe 2018 St. Hubert.

 ?? FOTO: PRÜMEN ?? Jochen Lasch, Nadja Kleine, Udo Weichert, Bodo Harald und Vize-Bürgermeis­ter Hans-Peter van der Bloemen (v.l.n.r.) beim Sommerfest der ZWAR-Gruppe im Garten des Dr.-Karl-RudolfHaus­es in St. Hubert.
FOTO: PRÜMEN Jochen Lasch, Nadja Kleine, Udo Weichert, Bodo Harald und Vize-Bürgermeis­ter Hans-Peter van der Bloemen (v.l.n.r.) beim Sommerfest der ZWAR-Gruppe im Garten des Dr.-Karl-RudolfHaus­es in St. Hubert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany