Rheinische Post Krefeld Kempen
Fest zum Schutz der Niepkuhlen
Die Niepkuhlen sind stetig von Trockenheit bedroht. Ein Straßenfest soll am 22. September nicht nur Spaß bringen, sondern auch auf den Zustand aufmerksam machen und Menschen zum Schutz der „Kull“motivieren.
Eigentlich sollte schon im Frühjahr das Niepkuhlenfest der SPD Ortsgruppe Nordost stattfinden. „Wir sind da sehr optimistisch ran gegangen, haben dann aber festgestellt, dass das im Landschaftsschutzgebiet gar nicht so einfach ist“, erzählt Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel schmunzelnd. „Das Fest ist eine tolle Sache. Aber aus organisatorischen Gründen würde ich es jetzt wohl außerhalb des besagten Landschaftsschutzgebietes machen“, fährt er fort.
Doch mit viel Einsatz und Hilfe von der Stadt konnte nun doch alles so auf die Beine gestellt werden, dass Bürger des Bezirks, gern aber auch alle anderen Menschen, am 22. September auf der Wiese an der Niepkuhlenbrücke an der Nieper Straße feiern können. „Wir würden uns auch freuen, wenn zum Beispiel Radfahrer, die die Nieper Straße nutzen, um von Krefeld nach Moers oder umgekehrt zu fahren, anhalten und bei uns rein schauen“, sagt Merkel. Für den Tag wird das Tempolimit rund um den Veranstaltungsort auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt.
Parkmöglichkeiten gibt es ganz bewusst kaum. „Wir wollen ein Fest feiern, bei dem Nachhaltigkeit und der Schutz der Niepkuhlen im Mittelpunkt stehen“, erklärt Merkel. Darum hoffen die Organisatoren, dass die Besucher vor allem mit dem Fahrrad kommen. Auch Müll soll keiner erzeugt werden. Der Kaffee, den der Heilmannshof anbietet, wird in Keramiktassen mit Pfand ausgeschenkt. Auch Teller oder Besteck aus Kunststoff wird es nicht geben.
Trotz des Fokus’ auf die Niepkuhlen solle es aber keine trockene Infoveranstaltung werden.„Es wird zwar einen Stand geben, an dem eine Powerpoint-Präsentation von Naturschutzwächterin Veronika Huisman-Fiegen in Endlosschleife läuft. Wir haben aber auch viele Dinge für Kinder“, sagt Merkel und verweist auf eine Falknerin, die den Kindern ihre Greifvögel vorführt, oder Bauer Schulte-Bockholt, der ein Gatter aufbaut, in dem Kinder Tiere sehen und streicheln können. „Welche es sind, das hängt davon ab, welche er gerade hat. Vielleicht Kälber, Schafe oder dergleichen“, sagt Merkel.
Der ADFC bietet Radtouren an, die Musikschule Krefeld spielt unter Leitung von Roman Marreck zweimal für je zehn Minuten und Oberbürgermeister Frank Meyer wird gegen 15.30 Uhr ein Grußwort an die Anwesenden richten. Eines der Highlights werden Lesungen der Krefelder Textweber sein. „Das ist eine Gruppe von Autoren, die in kurzen, wenige Minuten langen Le
sungen Geschichten über die Natur in Krefeld vorlesen. So gibt es eine über die Niepkuhlen vor 200 Jahren oder die Gänse am Elfrather See“, sagt Merkel, der sich spürbar darauf freut.
Das Fest, das von 11 bis 16 Uhr dauern wird, ist das erste seiner Art in Krefeld. Doch es soll künftig Wiederholungen finden. „Wir wollen mit wechselnden Orten die Naturschönheiten Krefelds würdigen. Es könnte auf einen Zwei-Jahresrhythmus hinauslaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass es beim nächsten Mal in einemWald, vielleicht im Bruch, stattfindet“, sagt der Bezirksvorsteher. Am 22. September aber geht es zunächst einmal um die Niepkuhlen. Die Menschen sollen sich neben allem Spaß über diese informieren, um dann gemeinsam dafür zu sorgen, dass sie langfristig erhalten bleiben.