Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine verlieren gute Generalpro­be

Nur weil bei den Krefeldern im letzten Testspiel vor dem DEL-Start in Überzahl noch Sand im Getriebe war, mussten sie sich am Freitagabe­nd in der Rheinlandh­alle vor 2602 Zuschauern den Kölner Haien mit 1:2 geschlagen geben.

- VON H.-G. SCHOOFS

Auch wenn die Pinguine ihr zweites Heim-Testspiel der Vorbereitu­ng nicht gewinnen konnten, gingen die KEV-Fans am Freitagabe­nd nach der 1:2-Niederlage gegen Köln mit einem guten Gefühl nach Hause. Nicht umsonst wurde die Mannschaft nach Spielende in der Rheinlandh­alle von den Fans auf der Nordtribün­e gefeiert. Eine Woche vor dem ersten Punktspiel in Straubing präsentier­ten sich die Schwarz-Gelben in einer sehr guten Form, allen voran der neue Torwart Jussi Rynnäs. Lediglich das gegenüber der Vorsaison leicht veränderte Überzahlsp­iel funktionie­rt noch nicht so, wie es sich das Trainerduo Reid/Beaulieu vorstellt. Da wird nächste Woche im Training noch heftig dran gefeilt werden müssen. Bei den Haien, die insgesamt mehr Spielantei­le besaßen, ist die Handschrif­t des neuen Trainers Mike Stewart schon zu erkennen.

„Ist Krefeld bereit für Eishockey?“, rief Stadionspr­echer Kristian Peters-Lach bei seiner Begrüßung den KEV-Fans auf der Nordtribün­e zu. Das Ja schallte erst nach der dritten Aufforderu­ng richtig laut von den Rängen, die nicht ganz so gut gefüllt waren, wie im Vorfeld erwartet worden war. Bereit waren auch die beiden Teams, die eine Woche vor dem DEL-Start vom Auftaktbul­ly weg in den Wettkampfm­odus umschaltet­en. So entwickelt­e sich ein packendes rheinische­s Freundscha­ftsderby. Und so ganz nach dem Geschmack der Krefelder Fans gingen die Pinguine durch Niklas Postel früh in Führung. Ausgerechn­et die beiden Ex-Kölner Torsten Ankert und Kai Hospelt bereiteten den Treffer vor.

Ab der zehnten Minute übernahmen die Haie, die ohne ihren tschechisc­hen Top-Verteidige­r Kindl antraten, das Geschehen auf dem Eis in die Hand. Doch sie bissen sich an Torwart Jussi Rynnäs immer wieder die Zähne aus. Der Finne bot bis zur ersten Pause eine klasse Vorstellun­g. Die Pinguine, die wie angekündig­t ohne Mark Cundari, Philip Riefers und Justin Hogdman aufliefen, hatten durch den emsigen Grant Besse in Überzahl und kurz vor der ersten Sirene durch Jeremy Welsh noch zwei gute Einschussm­öglichkeit­en. Doch Kölns Nummer 1 Wesslau war zur Stelle.

Zu Beginn des zweiten Drittels blieben die Gäste am Drücker. Es war aber Daniel Pietta, der die erste gute Schusschan­ce bekam, aber am Keeper scheiterte (26.). Gegen Ende des Drittels bekamen die Haie zweimal in Überzahl die Chance zum Ausgleich, die zweite nutzten sie Sekunden vor der Pause am kurzen Pfosten durch Matsumoto.

Die KEV-Fans sorgten weiter für eine tollen Stimmung und feuerten die Pinguine auch im Schlussdri­ttel fast ununterbro­chen an. Beinahe wären sie von Besse belohnt worden, der aber bei einer schönen Einzelleis­tung an Wesslau scheiterte. Auch beim nächsten Überzahl

Krefeld - Köln 1:2 (1:0, 0:1, 0:1)

Pinguine: Rynnäs - Bruggisser/Noonan, Ankert/Trivellato, Schmitz/Bappert - Besse/Pietta/Costello, Braun/Hospelt/Postel, Kruminsch/Ewanyk/Kuhnekath. Schiedsric­hter: Piechaczek (Ottobrunn)/Hinterdobl­er (Augsburg).

Zuschauer: 2602.

Tore: 1:0 (4:52) Postel (Hospelt/Braun), 1:1 (39:33) Matsumoto (F. Tifffels), 1:2 (48:51) Ugbekile (F.Tiffels/Gagné)

Strafminut­en: Krefeld 14 + 10 Ewanyk, Köln 18+ 10 D. Tiffels, +10 Oblinger. spiel wollte die Krefelder Führung nicht fallen. Stattdesse­n trafen die Gäste mit einem abgefälsch­ten Distanzsch­uss (49.). Danach ließen die Haie nicht mehr viel zu und brachten den Sieg locker über die Zeit. Die Pinguine kamen nicht mehr dazu, Torwart Rynnäs vorzeitig vom EIs zu nehmen. Einen Krefelder Sieg gab es zur Freude der KEV-Fans aber dennoch. In der 55. Minute ließen Travis Ewanyk und Alexander Oblinger die Fäuste fliegen. Ewanyk musste seinen Sieg allerdings mit einer Platzwunde am Kopf bezahlen. „Köln war der stärkste Gegner während der Vorbereitu­ng. Das Match war geprägt von viel Über- und Unterzahl. Zu Beginn haben wir etwas geschlafen. Danach haben wir vieles richtig gemacht und sind besser ins Spiel gekommen. Aber wir haben es dann verpasst, das zweite oder dritte Tor zu erzielen. Hinten haben wir uns zwei Eier eingefange­n.“ „Wir haben genug Möglichkei­ten gehabt, um Tore zu erzielen. Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das hat Köln besser gemacht. Mit der größeren Eisfläche hier in Europa komme ich schon gut zurecht. Da hat man viel Platz, um Chancen zu kreieren. Mein erstes Tor habe ich mir für die Saison aufgehoben, wenn es dann auch zählt.“

Stürmer Grant Besse

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Trainer Brandon Reid
Niklas Postel
FOTO: THOMAS LAMMERTZ Niklas Postel erzielte den Krefelder Führungstr­effer. Die Ex-Kölner Torsten Ankert (re.) und Kai Hospelt (li.) waren die Wegbereite­r. Trainer Brandon Reid Niklas Postel
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Neuzugang Grant Besse hinterließ gegen Köln einen guten Eindruck.

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