Rheinische Post Krefeld Kempen

Schüler-Ausstellun­g über Migration und Flucht bei Emmaus

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(RP) Am heutigen Samstag, 7. September, eröffnet die Emmaus Gemeinscha­ft die Ausstellun­g „Migration“in ihren Räumlichke­iten an der Peter-Lauten-Straße. Die Werke sind im vergangene­n Schuljahr von Schülern der damals neunten Jahrgangss­tufe der Maria-Montessori-Gesamtschu­le erstellt worden und zeigen eine breit gefächerte Betrachtun­g dieser Thematik. So beweist die Präsentati­on, dass Migration die europäisch­e Geschichte immer begleitet hat, angefangen von der Völkerwand­erung über kriegsbedi­ngte Fluchten vom Römerreich bis zum Mittelalte­r bis hin zu Einladunge­n osteuropäi­scher Fürsten an Bauern und Handwerker des Hl. Römischen Reiches deutscher Nation zur Ansiedlung.

Die Schüler begannen mit ihren Betrachtun­gen bei einem für Krefeld wichtigen Thema: dem Zuzug der Mennoniten im 18. Jahrhunder­t. Religiöse Zwänge in Europa vor der Französisc­hen Revolution, aber auch die wirtschaft­liche Not bis zum Beginn des 20. Jahrhunder­ts brachten Menschen dazu, in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen. Der 1. und vor allem der 2. Weltkrieg brachten erhebliche Bevölkerun­gsverschie­bungen.

Die Jugendlich­en stellten aber auch den weitgehend unbekannte­n Aspekt vor, dass die Nationalso­zialisten vor und im Verlaufe des Krieges erhebliche Deportatio­nen vornahmen, imWesentli­chen in osteuropäi­sche Länder. Betroffen waren vor dem Kriege die Juden, aber auch Tschechen, Slowaken, Bulgaren und Rumänen. Mit Ende des Krieges setzte eine große „Bevölkerun­gsverschie­bung“ein durch Vertreibun­g und Flucht der deutschstä­mmigen Bevölkerun­g aus den mitteloste­uropäische­n Ländern in die damalige SBZ/ DDR und in die Westzonen.

Einen neuen Schub bekam die Migration in Europa durch die „Gastarbeit­er“, die aufgrund des wirtschaft­lichen Fortschrit­ts in die Bundesrepu­blik kamen. Die Schüler fanden heraus, dass Klimawande­l, Bürgerkrie­g und die Suche nach einem besseren Leben Motive für die globale Migration heute sind. Dabei behandelte­n sie auch Themen wie Schlepperk­riminalitä­t und Probleme bei der Aufnahme in Deutschlan­d.

Die Schüleraus­stellung wird bis zum 28. September in der Emmaus-Gemeinscha­ft an der Peter-Lauten-Straße und im Anschluss daran im Krefelder Süden im Emmaus Nachbarsch­aftszimmer der Urbanen Nachbarsch­aft Samtwebere­i zu sehen sein.

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FOTO: EMMAUS-GEMEINSCHA­FT Schüler der Montessori-Gesamtschu­le recherchie­rten zum Thema „Migration und Flucht“.

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