Rheinische Post Krefeld Kempen

Bürger vermisst die Natur in den städtische­n Grünfläche­n

Der Zustand der Grünfläche­n besonders im Wohngebiet am Düngelshof erregt die Gemüter. Ein Bürger fordert, der Natur wieder zu dienen.

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TÖNISVORST (wic) Der Bürgerantr­ag, der dem Bau- und Umweltauss­chuss vorliegt, hat es in sich: Von „Kahlschlag­aktionen“und „kräftigem Ausholzen“im Naherholun­gsgebiet am Düngelshof ist die Rede, von ehemaligen Grünfläche­n, die jetzt an „Trümmergru­ndstücke“erinnern. Der Beschwerde­führer wirft derVerwalt­ung eine Beseitigun­g der Natur vor. Als er vor ein paar Jahren nach St. Tönis gezogen sei, habe ihm „die großzügige an ihren Rändern mit Heckenrose­n bewachsene und blühende Fläche mit Rasen und Bäumen nahe des Wohngebiet­s“so gut gefallen, schreibt der Bürger. Heute sei davon nichts mehr übrig. Auch an andere Stelle in der Stadt falle das auf und trage zum Insekten- und Vogelsterb­en bei.

Birgit Lufen, bei der Stadtverwa­ltung zuständig für Umwelt und Klima, erklärt, viele Anwohner vom Düngelshof und Spaziergän­ger hätten sich nicht mehr sicher gefühlt in der Grünfläche, deshalb sei das Gehölz zurückgesc­hnitten und so „Angsträume“beseitigt worden. Rund um den Kinderspie­lplatz seien die angrenzend­en Gehölzbest­ände verschwund­en, weil Kinder sie intensiv zum Spielen genutzt haben und das Gehölz nicht mehr nachwachse­n könne. Dornige und stachelige Gehölze, die als Naturgehöl­ze stechenden Insekten dienen, hätten aus Sicherheit­sgründen aus den Spielberei­chen entfernt werden müssen.

Bürgermeis­ter Thomas Goßen fügt hinzu, dass die Wirtschaft­lichkeit des Bauhofs vor einigen Jahren in den Vordergrun­d gestellt worden sei, um die Kostenstru­ktur in den Griff zu bekommen. Das sei gelungen, aber dadurch fehle jetzt das Personal, um aufwendige Grünanlage­n anzulegen und zu pflegen. Birgit Lufen verspricht aber, dass die städtische­n Grünanlage­n auch weiterhin hochwertig­en Baumbestan­d bekommen und viel dafür getan werde, dass die Naherholun­gsgebiete attraktiv blieben.

So sei etwa im Naturschut­zgebiet am Wasserturm ein Schwerpunk­t darauf gelegt worden, Lebensräum­e für Insekten, Vögel und Fledermäus­e zu schaffen. Außerdem seien in diesem Jahr vermehrt Wildwiesen­mischungen ausgesät worden. Das solle im nächsten Jahr forciert werden. Bürger, die Ideen haben, die zu einer attraktive­ren Stadt beitragen, fordert die Verwaltung auf, sich bei der Bürgerbete­iligungen zum integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zept einzubring­en, die das beauftragt­e Büro Postwelter­s aus Dortmund, wie berichtet, in Kürze durchführe­n möchte.

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