Rheinische Post Krefeld Kempen

Teurer Staat, teures Haus

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Der Quadratmet­erpreis einer Neubau-Immobilie liegt in Düsseldorf bei rund 5000 Euro. Das bedeutet, für 75 Quadratmet­er Wohnfläche zahlen Sie rund 375.000 Euro. Doch wie viel gehen von dem Kaufpreis an unseren Staat, der behauptet, bezahlbare­n Wohnraum fördern zu wollen und der gleichzeit­ig am Verkaufs- und Entwicklun­gsprozess mitverdien­t? Sie wissen, dass 6,5 Prozent Grunderwer­bsteuer beim Kauf einer Immobilie fällig werden. Am Grundstück, für welches der Bauträger oft 1500 Euro pro Quadratmet­er erstellbar­er Wohnfläche investiert, werden bereits zuvor Grunderwer­bsteuer berechnet. Das sind im Beispiel weitere 1,95 Prozent auf Ihren Kaufpreis. Hinzu kommt die Mehrwertst­euer von 19 Prozent für den Bau des Gebäudes und allen Nebenkoste­n. Bei realistisc­hen Herstellun­gs- und Nebenkoste­n von etwa 3000 Euro pro Quadratmet­er sind das 11,4 Prozent auf den Kaufpreis. Der Bauträger zahlt von seinem Ertrag das Personal, so dass Sozialvers­icherungsb­eiträge und Lohnsteuer­n anfallen. Hinzu kommen Gewerbeste­uer, Kapitalert­ragssteuer und die Versteueru­ng des Unternehme­rgewinns. Zusätzlich werden für die Bau- und sonstigen Genehmigun­gen empfindlic­he Gebühren an diverse Ämter gezahlt. All dies sind vorsichtig geschätzt weitere zwölf Prozent vom Kaufpreis. Alle staatliche­n Abgaben addiert betragen also mindestens 32 Prozent, umgerechne­t 120.000 Euro auf einen Kaufpreis, in den Sie von Ihrem bereits versteuert­en Einkommen investiere­n.

Werner Horn Der Autor ist Prokurist bei der S Corpus Immobilien­makler GmbH.

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