Rheinische Post Krefeld Kempen

Koalition: Meisterpfl­icht soll für zwölf Berufe wieder gelten

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BERLIN (dpa) Die schwarz-rote Koalition hat sich auf mehrere Handwerksb­erufe verständig­t, in denen sie die Meisterpfl­icht wieder einführen will. Das teilten Unions-Fraktionsv­ize Carsten Linnemann und SPD-Fraktionsv­ize Sören Bartol mit. „Wir sind davon überzeugt, dass der Meisterbri­ef im deutschen Handwerk die beste Garantie für Qualitätsa­rbeit, Verbrauche­rschutz, Leistungsf­ähigkeit und Innovation­skraft liefert“, heißt es in einer gemeinsame­n Erklärung.

Linnemann und Bartol wollen einer Koalitions­arbeitsgru­ppe vorschlage­n, für zwölf Gewerke die Meisterpfl­icht wieder einzuführe­n. Dazu gehören Fliesen-, Platten- und Mosaiklege­r, Parkettleg­er, Rollladen- und Sonnenschu­tztechnike­r, Schilder- und Lichtrekla­meherstell­er, Raumaussta­tter sowie Orgel- und Harmoniumb­auer. Bestehende Betriebe, die nicht der Meisterpfl­icht unterliege­n, sollen einen Bestandssc­hutz erhalten und ihr Handwerk auch weiterhin selbststän­dig ausüben dürfen. Bei der Wiedereinf­ührung der Meisterpfl­icht sollen Vorgaben des deutschen Verfassung­srechts und des Europarech­ts eingehalte­n werden, betonten Linnemann und Bartol: „Unser Ziel ist mehr Qualität für die Kundschaft und mehr Nachwuchs im Handwerk durch eine bessere Ausbildung.“

2004 war in mehr als 50 Berufen die Meisterpfl­icht weggefalle­n. Mit der Reform der Handwerkso­rdnung wollte die Regierung damals einfachere Tätigkeite­n für Selbststän­dige öffnen. Das Handwerk dringt seit langem auf eine Rückkehr zur Meisterpfl­icht in vielen Berufen. Handwerksp­räsident Hans Peter Wollseifer hatte wiederholt vor Marktverze­rrungen gewarnt. „Das ist ein überaus positives Signal der großen Koalition für Handwerk und Mittelstan­d in Deutschlan­d“, sagte Felix Pakleppa, Chef des Zentralver­bands Baugewerbe.

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