Rheinische Post Krefeld Kempen
In Mönchengladbach sind jetzt alle gefragt
Für Borussia beginnen die englischen Wochen, in denen Marco Rose rotieren will. Doch sind die Spieler auch bereit?
Die Phase, die für die Borussen nun ansteht, ist für Trainer Marco Rose eine sehr wegweisende. Nach dem Saisonstart stehen nun Spiele auf dem Plan, die als „machbar“einzustufen sind. Das Derby in Köln, das Nachbarschaftsduell gegen Düsseldorf, das Spiel in in Hoffenheim und dann das daheim gegen Augsburg – das sind die Bundesliga-Partien der Gladbacher bis zur nächsten Länderspielpause. In diesen Spielen muss Borussia ordentlich punkten.
Doch nicht nur für den Fortgang der Bundesliga-Saison ist die Phase wichtig. Es beginnt nun auch die Mehrfachbelastung für das Rose-Team, denn am 19. September startet mit dem Spiel gegen den Wolfsberger AC die Europa League. Es ist der Start in die Zeit, in der Rose, wie er bereits angekündigt hat, viel rotieren will, um die Belastung seiner Spieler bestmöglich zu steuern. „Ich brauche die Spieler, jeder einzelne wird in dieser Saison noch wichtig sein“, sagte der 42-Jährige.
Beim Test gegen Wehen Wiesbaden (1:1) hatten viele Reservisten die Chance, sich schon mal für diese Zeit „einzuspielen“, doch die Leistung war dürftig. Unsere Redaktion schätzt die Form der Akteure ein, die in den vergangenen Wochen nicht so sehr zum Zuge kamen.
Tony Jantschke: Er wurde in Mainz (3:1) für den kranken Nico Elvedi eingewechselt und zeigte, dass man sich nach wie vor jederzeit auf ihn verlassen kann.
Jordan Beyer: Der 19-Jährige durfte in Pflichtspielen noch gar nicht ran, aber zeigte bei seinem Debüt in der U21-Nationalmannschaft, dass seine Form deswegen nicht schlecht ist. Er ist eine gute Alternative für Stefan Lainer auf der rechten Seite.
Ramy Bensebaini: Ob der Algerier schon am Samstag in Köln in der Startelf stehen wird, ist unklar. Aber er ist körperlich so weit und wird bald zeigen können, wie groß sein Leistungsvermögen ist.
Tobias Strobl: Nach seiner Knieverletzung wird er in dieser Woche ins Training zurückkehren und bald wieder eine Option sein. Ihn als Alternative zu haben für die Innenverteidigung oder das defensive Mittelfeld ist sehr wichtig.
Christoph Kramer: Er hatte nach seiner Bänderverletzung schon wieder Joker-Einsätze und ist bereit für die englischen Wochen, auch wenn noch Luft nach oben ist.
Patrick Herrmann: Traditionell tat sich der Ur-Gladbacher in der Vorbereitung hervor, seit der schwachen Leistung gegen Chelsea (2:2) ist er aber im Formtief, was er auch gegenWehenWiesbaden bestätigte. Doch der Publikumsliebling kann gerade in den emotionalen Spielen wie in Köln und gegen Düsseldorf eine Waffe sein, und so auch wieder zu alter Stärke finden.
Raffael: Als Joker ist er nach wie vor wertvoll, wie die Spiele gegen Schalke und Mainz gezeigt haben. Für die Startelf wird es bei ihm aber eng, das weiß der 34-Jährige selbst auch (siehe Nebentext).
Keanan Bennetts: Wenn es eng wird, wirkt er überfordert und wird daher wohl selten eine Option sein.
Ibrahima Traoré: Er war gegen Wehen Wiesbaden die positivste Erscheinung und hat gezeigt, dass Rose auf ihn in den englischen Wochen zählen kann.
Lars Stindl, Julio Villalba, Jonas Hofmann und Torben Müsel sind wegen ihrer Verletzungen noch kein Thema, Mamadou Doucouré soll über Einsätze in der U23 aufgebaut werden und Andreas Poulsen ist wohl keine ernsthafte Alternative.