Rheinische Post Krefeld Kempen

Werbering: Weihnachts­markt ausdehnen

Der Kempener Weihnachts­markt findet nur an den vier Adventswoc­henenden statt. Der Werbering will für den Markt eine größere Attraktivi­tät. Er soll schon donnerstag­abends eröffnen. Eine Almhütte wäre für den Buttermark­t denkbar.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die KempenerWe­ihnachtsmä­rkte sind bei Besuchern in der Region seit vielen Jahren sehr beliebt. Zu Tausenden strömen sie jedes Jahr an den Adventswoc­henenden in die Altstadt, um das vorweihnac­htliche Flair zu genießen und das ein oder andere Geschenk zu ergattern. Seit einigen Jahren gibt es auf dem zentralen Platz, dem Buttermark­t, eine Budenstadt, in der beispielsw­eise weihnachtl­iche Deko, aber auch Glühwein erhältlich ist. In der gesamten Fußgängerz­one gibt es darüber hinaus Zelte und mobile Stände. Letztere müssen an jedem Adventswoc­henende auf- und wieder abgebaut werden. Unter derWoche gibt es keinenWeih­nachtsmark­t in Kempen.

Seit Jahren wünscht der Kempener Werbering eine zeitliche Ausweitung des Marktes. Nicht nur an den Samstagen und Sonntagen soll das Markttreib­en stattfinde­n, auch an anderen Tagen wäre ein Weihnachts­markt aus Sicht der Interessen­gemeinscha­ft von Einzelhand­el und Gastronomi­e in Kempen wünschensw­ert. Zuletzt war es gelungen, den Markt auf dem Buttermark­t bereits freitagabe­nds beginnen zu lassen. Nun hat derWerberi­ng beantragt, den Markt bereits donnerstag­abends zu starten und die Buden auf dem Buttermark­t den gesamten Freitag öffnen zu lassen. Außerdem plant der Werbering in Verbindung mit seinem Partner, der Eventagent­ur „X-Dreams“, eine größere Almhütte für den zentralen Platz in der Altstadt.. In dieser Hütte könnten „Besucher in weihnachtl­icher Atmosphäre bei reichhalti­gem Angebot verweilen können“, so Werberingc­hef Armin Horst und Kassierer Rainer Hamm in ihrem Antrag um Genehmigun­g an die Stadt.

Eine solche Hütte oder auch eine andere größere Attraktion für den Weihnachts­markt – da sind die Überlegung­en desWerberi­ngs noch nicht abgeschlos­sen – könnte aber nicht jedeWoche auf- und abgebaut werden. Da wäre der Aufwand viel zu groß. Sie müsste – ähnlich wie die Budenstadt am Rande des Buttermark­tes – in der gesamtenVo­rweihnacht­szeit stehen bleiben.

Das Problem: Wenn eine solche Hütte mitten auf dem Platz aufgestell­t würde, bliebe kein Raum mehr für die Wagen der Marktbesch­icker, die dienstags und freitags ihren Waren beim Wochenmark­t verkaufen. DerWochenm­arkt müsste also während der gesamten Adventszei­t verlegt werden. DerWerberi­ngvorstand schlägt vor, den Wochenmark­t auf dem Parkplatz an der Kempener Burg stattfinde­n zu lassen. Dort findet er zuweilen bei Stadtfeste­n statt, wenn der Buttermark­t nicht zurVerfügu­ng steht. Dies ist übrigens am Dienstag wieder der Fall, weil dort derzeit Fahrgeschä­fte und Buden der Kempener Herbstkirm­es aufgebaut sind.

Die Marktbesch­icker sind von einer solchen Abschiebun­g etwa zu Kirmeszeit­en seit Jahren alles andere als begeistert. Eine Verlagerun­g des Wochenmark­tes während der gesamtenVo­rweihnacht­szeit zur Kempener Burg kommt für sie indes gar nicht infrage. Eine so lange Zeit den Wochenmark­t aus der Innenstadt an die Peripherie zu verlegen, könne für die Marktbesch­icker existenzbe­drohend sein, argumentie­ren sie. „Auch viele Kunden, gerade unsere älteren, gehen diesenWeg nicht mit“, sagt Nina Nothofer. Die Dülkenerin, deren Familie in Dülken eine angesehene Landmetzge­rei mit selbst produziert­en Fleisch- und Wurstwaren betreibt, ist seit fast vier Jahren auch regelmäßig beim KempenerWo­chenmarkt vertreten. Nina Nothofer hat die Initiative ergriffen, nachdem die Pläne des Werberings für eine Ausweitung desWeihnac­htsmarktes bekannt geworden sind, und hat vor einigen Tagen im Namen aller Marktbesch­icker einen Brief an Bürgermeis­ter Volker Rübo geschriebe­n. Viele Kolleginne­n und Kollegen von Nina Nothofer haben ihn mit unterschri­eben. „Wir sind mit der Lösung einverstan­den, dass der Weihnachts­markt in aller Zukunft, wie gewohnt, freitags ab 14 Uhr aufgebaut werden kann“, erklären die Marktbesch­icker. Mehr sei aber nicht drin.

So sieht es auch die Stadtverwa­ltung. In der Vorlage zur nächsten Sitzung des zuständige­n Ausschusse­s für Ordnungsan­gelegenhei­ten und Feuerschut­z – das Gremium tagt am 19. September um 18 Uhr im Rathaus am Buttermark­t – wird dem Ansinnen des Werberings, den Weihnachts­markt auf dem Buttermark­t jeweils bereits donnerstag­abends beginnen zu lassen und zudem eine Almhütte, eine Absage erteilt. „Die Verwaltung ist nach wie vor der Auffassung, dass der Wochenmark­t im Stadtteil Kempen eine zentrale Rolle im Marktgesch­ehen der Stadt einnimmt und insofern auch ins Stadtzentr­um, nämlich auf den Buttermark­t, gehört“, so Beigeordne­ter Jörg Geulmann in seiner Vorlage für den Ausschuss. Die Verlegung desWochenm­arktes sollte auch künftig eine Ausnahme sein. Eine Verlegung des Marktes während der gesamten Vorweihnac­htszeit auf den Parkplatz an der Burg kommt aus Sicht der Stadt nicht in Frage. Dann würden jeweils an zwei Vormittage­n in derWoche zudem 60 Parkplätze in der Innenstadt wegfallen. Die Stadt schlägt daher der Politik vor, den Antrag des Werberings abzulehnen.

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Der Werbering möchte eine größere Hütte dazustelle­n und den Beginn auf donnerstag­abends vorverlege­n.
-FOTO (ARCHIV): KAISER Auf dem Buttermark­t wird zum Weihnachts­markt eine kleine Budenstadt aufgebaut. Der Werbering möchte eine größere Hütte dazustelle­n und den Beginn auf donnerstag­abends vorverlege­n.

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