Rheinische Post Krefeld Kempen

Pampus – Unternehme­rspirit am Nordkanal seit 1966

- VON RUDOLF BARNHOLT

SCHIEFBAHN Am Nordkanal wurde jetzt ein runder Geburtstag gefeiert: Vor genau 100 Jahren hatte Max Alfred Pampus mit Gründung der „Düsseldorf­er Handelsges­ellschaft mbH“den Grundstein für ein Unternehme­n gelegt, das 1966 nach Schiefbahn kam. Bürgermeis­ter Josef Heyes nannte diese Gewerbeans­iedlung auf einem rund 30.000 Quadratmet­er großen Grundstück in der beschaulic­hen Bruchlands­chaft am Nordkanal „eine industriel­le Revolution für Schiefbahn“. Das Unternehme­n habe „einen zuverlässi­gen, fleißigen Menschensc­hlag“angetroffe­n. Pampus sei schnell zu einem Vorzeigeun­ternehmen geworden.

Als das Unternehme­n nach Schiefbahn kam, war es längst keine Handelsges­ellschaft mehr, sondern auf dem Weg zu einem der großen Fluorkunst­stoffverar­beiter, der 2018 einen Umsatz von knapp 97 Millionen Euro erwirtscha­ftete. Ron Brinitzer von der IHK Mittlerer Niederrhei­n, der eine Urkunde zum Jubiläum überreicht­e, hob den „Unternehme­rspirit“hervor, den Max Alfred Pampus und später dessen Sohn Wilhelm Pampus bewiesen hätten. Und er wies darauf hin, dass in Autos durchschni­ttlich rund 25 Scharniere aus Schiefbahn eingebaut seien. Zur Produktpal­ette gehören außerdem Folien, Dichtungen und Membranen für Automobil- und Industriea­nwendungen. Vom Pulver bis zum fertigen Gleitlager: In Schiefbahn entstehen die Produkte in zwölf Produktion­sstufen.

1982 wurde Pampus amerikanis­ch – damals übernahm die Norton-Company die Pampus-Gruppe. Pampus wurde allerdings schon acht Jahre später von Saint-Gobain übernommen, die Firmenbeze­ichnung lautet seitdem Saint-Gobain Performanc­e Plastics Pampus GmbH. Geschäftsf­ührer Ralf Rütten hatte auf dem Revers seines Sakkos nur „Ralf“stehen, was durchaus als Hinweis auf das gute Betriebskl­ima interpreti­ert werden kann. Das Unternehme­n ist auch für seine guten Sozialleis­tungen bekannt, wurde zum wiederholt­en Male als „Top Arbeitgebe­r“ausgzeichn­et.

Für Rütten war das Fest am Samstag eine Art Familienfe­st. Er empfahl den Erwachsene­n einen Besuch im Pampus-Museum, das in einem Konferenzr­aum eingericht­et war. Ein Film, der in Dauerschle­ife lief, zeigte unter anderem, wie das Schiefbahn­er Werk errichtet wurde. Die Streetfood-Angebote waren größer als auf so manchem Streetfood-Festival, die Band „just:is“spielte, für die Kinder gab es jede Menge Abwechslun­g, Eis und Fritten, und der General Manager Xavier Pinot beliebte zu scherzen: „Ich hoffe, dass wir uns in 100 Jahren hier wiedersehe­n.“

Die Chancen stehen nicht schlecht: Mit etwas über 400 Mitarbeite­rn arbeiten so viele Menschen wie nie zuvor bei dem Fluorkunst­stoffverar­beiter am Nordkanal.

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ladene Gäste feierte das Unternehme­n sein 100-jähriges Bestehen.
FOTO: WOLFGANG KAISER Mit einem großen Fest für Mitarbeite­r und ge ladene Gäste feierte das Unternehme­n sein 100-jähriges Bestehen.

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