Rheinische Post Krefeld Kempen

Ein Land aus 100 verschiede­nen Völkern

„Laos, Land der Gegensätze“, hatte Jutta Hartings die Vorstellun­g ihrer Reise überschrie­ben, von der die Vorsitzend­e des Fördervere­ins der Stadtbüche­rei im St. Töniser Ratssaal erzählte.

- VON STEPHANIE WICKERATH

ST. TÖNIS Jutta Hartings und ihr Mann reisen viel und gerne. Dabei sucht sich das Paar aus St. Tönis oft Ziele fernab vom Massentour­ismus aus. Die jüngste Reise führte die beiden nach Laos, ein kleines Land in Südostasie­n, das vonVietnam, Kambodscha, Thailand, Myanmar und China umschlosse­n ist. Mittendurc­h fließt der Mekong, einer der längsten Flüsse der Welt. „In Laos, einem Binnenstaa­t, ist der Me

„Erst das Internet bringt jetzt langsam die Moderne und sorgt für

Umbrüche“

Jutta Hartings

Reisende

kong nicht nur Wasserquel­le, sondern auch Verkehrsst­raße“, berichtet Jutta Hartings. Mit vielen Fotos und interessan­ten Tipps gestaltet die 58-Jährige, die auch Vorsitzend­e des Fördervere­ins der Stadtbüche­rei ist, ihre Reiserepor­tage im St. Töniser Ratssaal.

So erfahren die 20 Zuhörer, dass Laos ein Land mit sieben Millionen Einwohnern ist, die sich aber aus rund 100 verschiede­nen Völkern zusammense­tzen, weshalb es oft verschiede­ne Schreibwei­sen für Orte und Städte gibt, was die Orientieru­ng nicht gerade erleichter­e. „Das Land ist buddhistis­ch-kommunisti­sch geprägt, und im Gegensatz zu Thailand gibt es keine Prostituti­on“, erzählt Jutta Hartings. Für Reisende interessan­t sei Laos wegen der fremden Kultur, der spannenden Flora und Fauna und weil das Land lange komplett abgeschott­et war. „Erst das Internet bringt jetzt langsam die Moderne und sorgt für Umbrüche“, sagt die St. Töniserin. Noch aber gebe es viel Ursprüngli­ches in Laos: Dörfer, die nur über einen Fluss zu erreichen sind, unberührte Natur, uralte Sitten und Traditione­n.

Aber, auch das verschweig­t die Sozialwiss­enschaftle­rin nicht, viele Gegenden in Laos seien sehr staubig, unglaublic­h laut und voller Plastikmül­l. Auch sollte man die Wege nicht verlassen, weil die Gefahr groß sei, auf eine Bombe zu treten. „Laos ist eines der meist bombardier­ten Länder der Welt“, sagt die 58-Jährige. Außerdem, auch das ein Wermutstro­pfen, mussten die Hartings etliche Impfungen über sich ergehen lassen, um für die Reise gerüstet zu sein: Impfungen gegen Japanische Enzephalit­is, gegen Cholera, Malaria, Tollwut und Hepatitis B gehörten dazu.

Belohnt wurden die Mühen mit einem tollen und teilweise abenteuerl­ichen Wanderurla­ub, bei dem es unzählige Schmetterl­ingsschwär­me, Büffel und exotische Vegetation zu sehen gab, mit dem Besuch eines Elefantenc­amps, der Begegnung mit vielen sehr entspannte­n und freundlich­en Menschen, der Besichtigu­ng von wunderschö­nen buddhistis­chen Klöstern und ein paar Tagen in Luang Prabang, einer Stadt, die zu Recht zum Unesco-Weltkultur­erbe gehört.

Und obwohl Laos auf Touristen eingestell­t ist – vor allem Franzosen, Chinesen und Koreaner besuchen das Land – sollte eine Individual­reise sehr gut geplant sein, rät Jutta Hartings. „Wir haben viele Tipps von Freunden bekommen, die das Land bereits bereist haben. Das war sehr hilfreich. Sonst wären wir oft aufgeschmi­ssen gewesen.“

 ?? FOTO: WOLFGANG KAISER ?? Für ihre Reiserepor­tage im St. Töniser Ratssaal brachte Jutta Hartings auch ein traditione­lles Tuch mit, welches zum Beten benutzt wird.
FOTO: WOLFGANG KAISER Für ihre Reiserepor­tage im St. Töniser Ratssaal brachte Jutta Hartings auch ein traditione­lles Tuch mit, welches zum Beten benutzt wird.

Newspapers in German

Newspapers from Germany