Rheinische Post Krefeld Kempen

Vogel weicht nicht vom Weg ab

Der Trainer des KFC Uerdingen hält an seiner Mannschaft trotz der Misserfolg­sserie fest. Gravierend­e Veränderun­gen werde es nicht geben, sagt der Coach und begründet dies auch.

- VON THOMAS SCHULZE

Wenn man nicht mehr weiter weiß, bildet man einen Arbeitskre­is – heißt es oft. Im Sport gibt es ein Pendant dazu: Da gibt es dann einen Mannschaft­sabend oder ein Kabinenfes­t. Da soll miteinande­r gesprochen werden, das soll den Zusammenha­lt fördern und die Stimmung heben. So etwas gab es in den vergangene­n Tagen dann auch beim KFC Uerdingen. Der Fußball-Drittligis­t ist in der Meistersch­aft seit sechs Spielen ohne Sieg und im Pokal gegen den Viertligis­ten Rot-Weiss Essen ausgeschie­den. So darf es natürlich nicht weiter gehen.

„Wir haben uns zusammen gesetzt“, berichtet Christian Dorda. „Wir möchten dem Trainertea­m etwas zurückgebe­n und auch unserem Anspruch gerecht werden. Wir werden als Mannschaft Gas geben.“

Kein Vorwurf an Dorda, was soll er anderes sagen? Aber das das bekommen die Fans nun schon seit neun Monaten zu hören. So lange schon hält die Krise des KFC an. So lange sind viele allerdings noch gar nicht dabei. Trainer Heiko Vogel auch nicht. Er kam am 30. April, sollte sich die Mannschaft ansehen, die Schwächen benennen und sie gezielt verstärken. Das war ein kluger Schachzug, und er hat zwar wenig ausgemiste­t, aber viele Neue geholt. Aber besser geworden ist es nicht. Und nun?

Vogel vertraut seit Saisonbegi­nn seiner Stammforma­tion. Personelle Wechsel gibt es nur im Notfall, das heißt, wenn einer gesperrt oder verletzt ist. Das schien anfangs durchaus sinnvoll, schließlic­h musste sich die Mannschaft finden. Doch ange

sichts der Misserfolg­sserie drängt sich die Frage auf, ob es nicht personelle­r Veränderun­gen bedarf? Schließlic­h lasten nicht nur die Niederlage­n auf der Mannschaft, sondern drücken auch fehlende Einsatzzei­ten auf die Stimmung jener, die ständig nur auf der Bank oder Tribüne hocken. Klimakrise auch beim KFC.

Vogel, der noch vor wenigen Wochen behauptete, keinen Druck zu spüren, räumt nun ein, dass es auch darum geht, „Ergebnisse einzufahre­n. Aber ich werden nicht alles umwerfen. Das würde ja bedeuten, dass es alles nicht richtig war, was wir gemacht haben.Wir sind aber davon überzeugt und werden denWeg weiter gehen.“

Der führt am Samstag zum FSV Zwickau, der ist Tabellenne­unter, hat zehn Punkte auf dem Konto und liegt damit im Soll. Siege feierten die Gastgeber gegen Meppen sowie die Kellerkind­er Jena und Würzburg. Jetzt kommt das Kellerkind Uerdingen, das in Sachsen unbedingt gewinnen muss.

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FOTO: BRAUER-FOTOAGENTU­R KFC-Trainer Heiko Vogel gibt deutliche Anweisunge­n.

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