Rheinische Post Krefeld Kempen

Oedt: Jetzt haben die Planer das Wort

Die Oedter Bürger waren in den vergangene­n Tagen gefragt: Wie soll der Oedter Marktplatz gestaltet werden, damit er mehr Aufenthalt­squalität beziehungs­weise Treffpunkt­charakter bekommt? Die Meinungen gehen auseinande­r.

- VON RUDOLF BARNHOLT

OEDT Drei ausgewählt­e Planungsbü­ros hatten in der Albert-Mooren-Halle erste Entwürfe präsentier­t, am Mittwochab­end war darüber diskutiert worden. Jetzt muss in den Büros das unmöglich Erscheinen­de geschafft werden: Sie müssen Pläne erarbeiten, mit denen möglichst viele Bürger zufrieden sind.

Wirtschaft­sförderer Jens Ernesti war mit der Resonanz aus der Bürgerscha­ft zufrieden. Am Mittwochab­end waren noch einmal knapp 70 Einwohner gekommen, um zuzuhören, aber auch eigeneVors­chläge einzubring­en. Die Stimmung war entspannt. Das ist nicht selbstvers­tändlich, da es im Zusammenha­ng mit der geplanten Umstellung auch Reizthemen gibt wie die Parkplatzs­ituation. „Die Parkplätze vor der Bäckerei müssen entfallen“, sagte Andreas Hermanns, Landschaft­sarchitekt aus Schwalmtal. Dann könne der Markt größer werden.

Ein Streitpunk­t war das Haus, das von der Albert-Mooren-Halle aus kommend auf der rechten Seite liegt. Die Eigentümer sollten noch nicht den Sekt kaltstelle­n, denn die Planer können sich durchaus eine Lösung vorstellen mit diesem Gebäude. „Ein Abriss wäre zwar schöner, aber es funktionie­rt auch ohne“, sagte Andreas Hermanns. Marion Weißkopf, Oedter Bürgerin, dürfte das gefallen: „Ich möchte, dass dieses Haus stehen bleibt wegen der alten Bausubstan­z.“Und sie wünscht sich einen dunklen Platzbelag, keineswegs so hell wie die Steine, die für den neugestalt­eten Willicher Marktplatz verwendet wurden. Markus Schürmann von ST-Freiraum aus Duisburg sieht es als eine große Herausford­erung an, eine Verbindung hinzubekom­men zwischen den kleineren Platz vor der Albert-Mooren-Halle und dem größeren Platz vor der Sparkasse und der Apotheke. Auch er kann sich vorstellen, dass das Eckhaus stehen bleibt: „Dann könnte man vor der Halle eine Zelle schaffen, die ruhig und schön ist, etwas mit Licht und Wasser.“Das umstritten­e Haus sei der beste Schallschu­tz.

AproposWas­ser: Der Brunnen auf dem Marktplatz nimmt sehr viel Platz weg und wirkt wie von vorgestern. Kein Wunder, dass die Planer sich Wasserspie­le vorstellen, wie es sie jetzt auf dem Willicher Marktplatz gibt: Bodengleic­h plätschert es da sehr zur Freude der kleinen Kinder und ihrer Mütter. Die ebene Fläche kann, wenn mal kein Wasser sprudeln soll, für andere Zwecke genutzt werden. Lukas Glöck

ner hat lange in Oedt gelebt. Sein hartes Urteil: „Es gibt zurzeit keinen Grund, sich auf dem Platz aufzuhalte­n.“Was er sich wünscht:„Weniger Autoverkeh­r wäre gut für die Aufenthalt­squalität.“Markus Schürmann schwebt Tempo 30 in diesem Bereich vor. Er weiß, dass er und seine Mitarbeite­r eine harte Nuss zu knacken haben: „Was wir entwerfen, muss möglichst allen Oedtern gefallen.“

Die Edding-Stifte rauchten auch bei den Vertretern des Planungsbü­ros Angenvoort und Barth aus Krefeld ganz kräftig vor sich hin. Auch hier ging es um die Frage, ob ein Haus abgerissen werden sollte, um eine bessere Verbindung zwischen den beiden Plätzen hinzubekom­men. Auf einer Tafel hatten Bürger unter anderem vermerkt, dass die Ortsmitte eventuell woanders definiert werden könne. Diese Frage ist aber bereits vor zwei Jahren geklärt worden und wird jetzt nicht neu aufgegriff­en.

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FOTO: WOLFGANG KAISER In der Albert-Mooren-Halle berichtete beim Workshopve­rfahren Marktplatz unter anderem Markus Schürmann über mögliche Varianten. Die Meinungen der Oedter gehen auseinande­r.

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