Rheinische Post Krefeld Kempen

Viele Weichen für den Sport in der Stadt Willich gestellt

Der Sport in Willich war in dieser Sitzung das wesentlich­ere Thema: Der Sport- und Kulturauss­chuss hat in einigen Punkten Wege aufgezeigt.

- VON NADIA JOPPEN

WILLICH Die Willicher Kunstrasen­plätze sind nicht von der Diskussion über Gesundheit­sgefahren durch Mikroplast­ik betroffen – diese gute Nachricht hatte die Verwaltung für die Mitglieder im Sport- und Kulturauss­chuss. Der Grund: Eine mögliche Gesundheit­sgefährdun­g geht von sogenannte­n SBR-Granulaten aus, die in der Regel aus recycelten Autoreifen bestehen. Die Willicher Kunstrasen­plätze sind aber mit EPDM-Granulaten versehen, beziehungs­weise der am vergangene­n Sonntag in Willich eingeweiht­e Kunstrasen­platz mit Korkgranul­at. Zurzeit wird das Granulat auf dem Kunstrasen­platz der Donk-Kampfbahn in Anrath plangemäß ausgetausc­ht – auch dieser Belag wird mit Korkgranul­at verfüllt.

Für die Zukunft gelte es abzuwarten, was die Prüfverfah­ren ergeben und welche Empfehlung­en daraus resultiere­n. Aber es „ist davon auszugehen, dass die führenden Kunstrasen­hersteller mit Hochdruck daran arbeiten, neue Einstreugr­anulate oder Kunstrasen­plätze, die keine Verfüllung mehr benötigen, zu entwickeln“, so die Verwaltung.

In Bezug auf die Umwandlung des Tennenplat­zes des SC Victoria 07 Anrath gab es klare Signale. ZurWahl stehen ein Hybridrase­n – wie vom Verein beantragt – oder ein weiterer Kunstrasen­platz. In der Diskussion wies Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) darauf hin, dass die Kosten (Anlage und Pflege) für einen Hybridrase­n deutlich höher sind als für einen Kunstrasen­platz. Außerdem könne der Kunstrasen deutlich mehr genutzt werden als der Hybridrase­n. Röhrscheid bezog sich auf die Vorlage und die Ausarbeitu­ng des Verwaltung­smitarbeit­ers Frank Magon zur Sitzung. Dieser hatte die Variante Kunstrasen­platz „nach fachlicher Abwägung aller Belange als die wirtschaft­lichste Ausbauvari­ante“bezeichnet. Außerdem wies Röhrscheid darauf hin, dass sich der DJK/VfL Willich an den Kosten für den am Sonntag eröffneten Kunstrasen­platz mit 100.000 Euro beteiligt habe.Weil der AnratherVe­rein nicht so groß sei, solle die Verwaltung versuchen, den Verein über Arbeitslei­stungen zum Beispiel beim Bau der Umkleiden zu beteiligen. Jens Lenz (CDU) meinte, die Verwaltung verfolge sicher „eine Strategie“bei den Gesprächen mit dem Verein. Letztlich entschied der Ausschuss einstimmig, dass die Verwaltung mit dem SC Victoria 07 Anrath weitere Gespräche führen und darüber im Ausschuss berichten solle.

Einstimmig verschoben die Ausschussm­itglieder die Entscheidu­ng über einen Antrag des DJK/VfL Willich auf Errichtung eines Beachvolle­yball-Platzes im Sport- und Freizeitze­ntrum. Der Grund: Die infrage kommende Fläche wird auch im Rahmen einer anderen Planung derzeit untersucht, so der Geschäftsb­ereichslei­ter Bernd Hitschler. Es gibt das Projekt der Stadt, im Freizeitze­ntrum eine weitere Einfachtur­nhalle und einen Schießstan­d zur Nutzung für die Schützenve­reine anzulegen. Da es hierbei um planungsre­chtliche Fragen geht, ist das Thema der Technische­n Verwaltung und des Planungsau­sschusses. Dazu könne derzeit aber noch nichts gesagt werden.

Außerdem berichtete die Verwaltung über Maßnahmen aus dem Sportstätt­enentwickl­ungsplan. Es seien mehrere Projekte angestoßen worden. Dazu zählen: ein Sportbegeg­nungszentr­um an der Gottfried-Kricker-Schule in Zusammenar­beit mit dem TV Anrath. Die Finanzieru­ng soll über den Verein erfolgen, dem ein Teil eines städtische­n Grundstück­s übertragen wird. DieVerhand­lungen laufen. Der Bau einer Kita mit einfacher Sporthalle an der Kleinkolle­nburgstraß­e als Kooperatio­n von TV Anrath und DRK (KiTa-Träger). Der Bau einer Einfachtur­nhalle durch den TV Schiefbahn am Sportplatz Siedlerall­ee. Hierfür muss Planungsre­cht geschaffen werden. Der Bau eines Outdoor-Fitness-Parks im Konrad-Adenauer-Park in Alt-Willich (SPD-Antrag): Für dieses Projekt wird Ende September ein Förderantr­ag im Rahmen des integriert­en Handlungsk­onzeptes für Alt-Willich gestellt. Die Verwaltung erwartet eine Bewilligun­g im Jahr 2020.

 ?? FOTO: DJK/VFL ?? In der Stadt Willich gibt es keine Probleme mit gesundheit­s- oder umweltschä­dlichen Kunstrasen­plätzen. Der zweite Kunstrasen­platz im Sport- und Freizeitze­ntrum beispielsw­eise ist mit einem Naturgranu­lat verfüllt.
FOTO: DJK/VFL In der Stadt Willich gibt es keine Probleme mit gesundheit­s- oder umweltschä­dlichen Kunstrasen­plätzen. Der zweite Kunstrasen­platz im Sport- und Freizeitze­ntrum beispielsw­eise ist mit einem Naturgranu­lat verfüllt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany