Rheinische Post Krefeld Kempen
Grünes Licht für Bau von Windrädern in Vorst
Der Beirat der unteren Naturschutzbehörde stimmte unter anderem für die naturschutzrechtliche Befreiung für die Zuwege.
VORST/VIERSEN (hb) Der Beirat bei der unteren Naturschutzbehörde des KreisesViersen hat am Mittwoch bei seiner Sitzung in Viersen mit großer Mehrheit der naturschutzrechtlichen Befreiung für die Zuwegungen, die Kabelverlegung und den Bau einer Übergabestation für den Netzanschluss der beiden vom Kreis genehmigten Windenergieanlagen im Vorster Landschaftsschutzgebiet „Flöthbach“zugestimmt.
Vorher hatte Horst Meister, Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland, beantragt, den Punkt von der Tagesordnung zu nehmen, bis die Klagen, die die Stadt Tönisvorst angestrengt habe, geklärt seien. Es solle keinen vorsorglichen Beschluss des Beirates geben. Doch sein Antrag für eine Verschiebung fand keine Mehrheit. Silvia Peerenboom (Naturschutzbund Deutschland) gab eine Erklärung ab. Sie sei nicht grundsätzlich gegen die Errichtung von Windrädern. Die Energiewende brauche die Windenergie, aber sie wolle sich nicht vor den Karren von Privatinteressen spannen lassen.
Andreas Budde, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt, versicherte den Beiratsmitgliedern, die Befreiung sei unabhängig von anderenVerfahren. EineVerschiebung löse das Verfahren nicht auf. Sollten die Klagen Erfolg haben, würden keine Windräder gebaut und damit auch keine Zuwege benötigt. Wenn aber der Klageweg scheitere und die vom Kreis ausgesprochene Baugenehmigung umgesetzt werde, kämen auch die Bau- und Servicewege, denen der Beirat jetzt zugestimmt hat.
Der Betreiber SLWindenergie hat beim Kreis die naturschutzrechtliche Befreiung eines dauerhaften Zuwegs zu beiden Windenergieanlagen beantragt. Für den Bau müssen Schwerlastfahrzeuge mit einer Achslast von zwölf Tonnen dieWege befahren können. Für die Durchfahrt brauche man eine Höhe von 4,60 Meter und 6,80 Meter Breite. Zur Querung des Flöthbachs wird eine Baubehelfsbrücke von zehn Meter Länge und vier Meter Breite benötigt. Die Bauzeit soll drei bis sechs Monate betragen. Danach werden die beanspruchten Flächen zurückgebaut und wieder eingesät. Als Kompensation werde eine 30 Meter lange Hecke wieder hergestellt. Hinzu kommt eine Übergabestation von drei mal fünf Meter. Dafür werden beideWindräder über 650 Meter mit einem Kabelsystem verbunden. Der Kabelgraben wird einen Meter tief offen ausgehoben.