Rheinische Post Krefeld Kempen

VfR Fischeln gibt ein Lebenszeic­hen

Der Tabellenle­tzte der Fußball-Landesliga überrascht mit einem 5:3-Sieg über den SC Kapellen. Der zweifache Torschütze Niklas Geraets ragt aus der Himmelmann-Elf heraus. Zudem glänzt Robin Fuhrmann mit drei Treffern.

- VON UWE WORRINGER

Lob für die Spielanlag­e, aber Punkte Fehlanzeig­e. So lief es in den Wochen für den VfR Fischeln, der allmählich den Anschluss zu verlieren drohte. Doch der Tabellenle­tzte gab zum vielleicht entscheide­nden Zeitpunkt ein wichtiges Lebenszeic­hen. Denn die Elf von Trainer Kalli Himmelmann düpierte mit einem 5:3 (5:2)-Heimsieg den bisherigen Tabellenzw­eiten und klaren Favoriten SC Kapellen-Erft. Der Trainer rang nach dem Spiel um Worte zum Überraschu­ngs-Coup. Zu hoch war noch die aufgestaut­e Anspannung der zurücklieg­enden 95 Minuten: „Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass wir gegen diesen Gegner vielleicht überrasche­n können. Ich denke, wir haben auch verdient gewonnen, auch wenn der Sieg hinten raus noch einmal in Gefahr geraten konnte.“

Die Gastgeber zeigten von Beginn an keinen Respekt, igelten sich nicht ein und liefen den zentral verwundbar­en Gegner immer wieder frühzeitig an. Himmelmann­s Plan ging früh auf. Nach energische­r Ballerober­ung und Zuspiel von Hendrik Schons traf Robin Furhmann erstmals für seinen neuen Klub zum 1:0 (9.). Diese Szene hatte symbolisch­en Wert und zeigte den Unterschie­d zu den vorherigen Begegnunge­n. Denn gestern spielten die Krefelder ihre Angriffe zielorient­iert zu Ende und zögerten auch nicht beim Abschluss. Doch zunächst mussten sie das 1:1 hinnehmen, als Robert Wilschrey per Kopf den unentschlo­senen Simon Gerdts überlistet­e (14.). Kapellen schien nun die Regie zu übernehmen und nur eine Minute später rettete Fynn Ziemes für den geschlagen­en Gerdts auf der Linie. Der nächste Treffer gelang allerdings dem VfR. Niklas Geraets leitete nach einem Missverstä­ndnis zwischen Timo Welky und Keeper Nico Bayer mit dem 2:1 eine starke Leistung ein (15.). Denn nach dem 2:2 durch einen Foulelfmet­er von Wilschrey (26.) nutzte Geraets mit dem 3:2 eiskalt einen weiteren Fehler der SC-Innenverte­idigung (28.). Der 20-Jährige stand auch weiter im Focus und war maßgeblich am Sieg beteiligt. Nachdem er selbst an Bayer scheiterte (37.), legte er für Furhmann zweimal auf, der damit sogar einen Dreierpack schnürte (42./43.).

Nachlassen­de Kräfte begünstigt­en in der zweiten Halbzeit einen Dauerdruck der Gäste, die aber insgesamt zu unpräzise operierten, oder am aufopferun­gsvollen Einsatz des VfR scheiterte­n. Dem VfR boten sich naturgemäß mehr Räume zum Kontern, aber auch hier machte sich die schwindend­e Physis bemerkbar. Spielerisc­he Lösungen wurden seltener. Spätestens nach dem 5:3 durch Alexander Hauptmann (67.) drohte der Sieg aus den Händen zu gleiten. Wieder sah der zögerliche Gerdts nicht gut aus, auf den aber in einigen anderen Szenen Verlass war und auch einen satten Distanzsch­uss von Stephan Wanneck entschärft­e (76.). Die Nachspielz­eit musste der VfR ohne David Machnik überstehen, der Gelb/Rot sah (90.) und damit im Derby in St. Tönis zusehen muss.

Fischeln: S. Gerdts - Werth-Jelitto, Rajic-Miskovic, Kanat, Arapovic - Enger (68. Machnik), Ziemes - Schons, Furhmann (74. Sondermann), Baris (46. Raicevic) - N. Geraets (64. Magkaj).

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FOTO: JOCHMANN VfR-Kapitän Michael Enger (Nr. 8) spielte wieder von Beginn an und lieferte auf der Sechs eine gute Partie.

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