Rheinische Post Krefeld Kempen
Aline Focken sorgt für gut gefüllte Halle
Vor dem Oberligakampf von Germania Krefeld gegen den AC Mülheim wird die Ringerin geehrt.
(F.L.) Eine gut besuchte Halle gab es beim Oberligakampf des KSV Germania Krefeld gegen den AC Mülheim. Ein Grund dafür war die Anwesenheit von Aline Focken. Die 28-jährige Hülserin hatte Ende September in Kasachstan bei der Weltmeisterschaft im Ringen in ihrer Gewichtsklasse die Bronzemedaille gewonnen und sich damit gleichzeitig für die Olympischen Spiele in Tokio 2020 qualifiziert. Vor Beginn wurde sie von ihremVerein und von Oberbürgermeister Frank Meyer gebührend geehrt. Der OB ließ sich nicht lumpen und hatte noch eine neue, 2.000 Euro teure Ringermatte für den KSV mitgebracht.
Als das Geschehen dann zum Sportlichen über ging, musste Focken mit ansehen, wie die Krefelder mit 15:24 unterlagen. Die Germanen gerieten durch zwei Schulterniederlagen schnell in Rückstand. Als dann auch noch in der 61-Kiloklasse Emil Gozalov gegen den Mülheimer Khamzat Banukaev nach zwei Beinangriffen mit 0:4 zurücklag, verfinsterten sich die Mienen. Doch Gozalev fing sich schnell und holte Punkt um Punkt auf. Und als hätte er es dramaturgisch extra so abgestimmt, in der letzten Minute setzt er dem Kampf noch das Sahnehäubchen auf: Er verschnürte mit den Beinen den Kopf von Banukaev und wendete diesen auf den Rücken. Sekunden vor dem Abpfiff gelingt ihm dann auch der von den Zuschauern lautstark geforderte Schultersieg. Was sich als Hoffnungsschimmer erwies, blieb gegen Mülheim aber nur einer von wenigen Höhepunkte. Ebenfalls viel Applaus erhielt im letzten Kampf Ben Haeffner, der gegen seinen Gegner Abbas Goli Garmestani mit geschickten Beinangriffen die höchstmögliche Punktezahl herausholte, der aber nicht mehr half, um an Mülheim heran zu kommen.