Rheinische Post Krefeld Kempen
Für den Fortschritt oder das Tierwohl?
Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und nimmt Einfluss auf die Gesellschaft und Arbeitswelt. Da bilden auch Land- und Viehwirtschaft keine Ausnahme, wie „Xenius“(Vortag, 16.45 Uhr, ARTE) zeigte. Die Moderatoren Dörthe Eickelberg und Pierre Girard waren in einem Forschungsstall zu Gast und präsentierten dort das scheinbare Gegenteil zum sonst oft vorgestellten „vorbildlichen, kleinen Biobauernhof“. Diese Ankündigung Eickelbergs ließ eine gewisse Abweichung vom ursprünglichen Konzept des Formats sowie Skepsis gegenüber dem „Smart Farming“erkennen. Tatsächlich wurde anhand der Erklärungen der Mitarbeiter im Forschungsstall aber deutlich, dass der Einsatz von Hightech keinen Nachteil für das Tier und auch keinen Verlust der Beziehung eines Bauern zu seinem Vieh bedeuten muss. „Eigentlich geht es immer darum, den optimalen Stall zu gestalten“, erklärte Agraringenieur Dr. Jan Harms als Ziel des Projekts. Die vorgestellten Innovationen wurden damit einhergehend als nützlich, auch für kleinere Betriebe, die weniger Zeit oder Personal in das Unternehmen investieren können, beschrieben. Dabei musste sich der Zuschauer aber – ebenso wie die Moderatoren – fragen, welcher kleine Bauer sich einige Gerätschaften finanziell wird leisten können. Dennoch konnte man der Technik im Viehbetrieb einige positive Aspekte zugestehen, und auch in Exkursen zur Landwirtschaft und zum Weinbau wurden Fortschritte erkennbar. Letztlich wurde man durch den Beitrag selbst als Skeptiker vielleicht nicht gänzlich vom Konzept „Smart Farming“überzeugt, erhielt aber gute neue Denkanstöße.