Rheinische Post Krefeld Kempen
Reul fordert längere Haft für Kindesmissbrauch
LÜBECK (dpa) NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) fordert höhere Strafen für Kindesmissbrauch. Entsprechende Vorstrafen sollen später im Bundeszentralregister getilgt werden. Beide Forderungen bringt Reul bei der Innenministerkonferenz (IMK) ein, die noch bis Freitag in Lübeck tagt. Der CDU-Politiker will, dass die Innenminister sich offiziell für eine teilweise Verdopplung der Strafen bei Kindesmissbrauch und Kinderpornografie einsetzen. So soll Kindesmissbrauch in jedem Fall als Verbrechen – nicht nur als Vergehen – eingestuft werden, was mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Haft einherginge. Beim Besitz von Kinderpornografie sollen künftig nach Reuls Willen bis zu fünf Jahre statt bis zu drei Jahre drohen. Bei schwerem sexuellen Missbrauch solle die Höchststrafe von fünf auf zehn Jahre steigen.
„Die Täter müssen wissen, dass es, wenn sie erwischt werden, richtig wehtut“, sagte Reul. Das Bundesjustizministerium stehe hier „auf der Bremse“. Er fordert bei der Innenministerkonferenz auch eine „deutliche Verlängerung“der Tilgungsfristen für das Bundeszentralregister und der Fristen für die Nichtaufnahme in polizeiliche Führungszeugnisse für Straftäter aus dem Bereich Kindesmissbrauch und Kinderpornografie. So solle verhindert werden, dass Verurteilte in Zukunft noch Berufe in der Nähe von Kindern ausüben können.